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Nokia will künftig auch durch Zukäufe wachsen

Neuere Nokia-Chef Kallasvuo will Nokia zur Weltmarke Nummer 1 machen
Von Marie-Anne Winter

Der neue Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo kündigte an, sein Unternehmen mit Zukäufen und Kooperationen zu stärken. Wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) schreibt, soll das Geschäft über den Mobilfunk hinaus ausgedehnt werden. Die Zeitung zitiert den Nachfolger des langjährigen Firmenchefs Jorma Ollila wie folgt: "In einer Situation, in der das Geschäftsumfeld immer komplexer wird, wird ein pragmatischer Blick auf Partnerschaften und Übernahmen notwendig." Damit zeichnet sich ein Kurswechsel bei Nokia ab. Am Donnerstag wird Kallasvuo sein neues Amt antreten. Sein Vorgänger Ollila hatte das Unternehmen in Laufe von 14 Jahren zum weltgrößten Handyhersteller aufgebaut. Er setze aber auf das Wachstum aus eigener Kraft. Seinem Nachfolger hat er aber eine gut gefüllte Kasse hinterlassen - Nokia hat 9 Milliarden Euro Barmittel in der Bilanz.

Kallasvuo will mit der Marke Nokia neue Geschäftsfelder erschließen. Nokia liegt nach Angaben der Agentur Interbrand derzeit weltweit auf dem sechsten Platz hinter Marken wie Coca-Cola und Microsoft. Das unbescheidene Ziel von Kallasvuo ist es, Nokia zur beliebtesten Marke der Welt zu machen.

Damit stände Nokia zukünftig nicht mehr nur mit Handyherstellern wie Motorola, Samsung oder Sony Ericsson im Wettbewerb, sondern auch mit IT- und Software-Unternehmen sowie mit Unterhaltungsfirmen. "Wir entwickeln uns über die traditionelle Mobilfunktelefonie hinaus. Heute reden wir über die Zusammenführung von Internet, Mobilität, IT und Musik", sagte Kallasvuo gegenüber der FTD. Der neue Nokia-Chef sei entschlossen, das hohe Wachstumstempo des Unternehmens zu halten. Solange das weltweite Handygeschäft so schnell wachse wie derzeit, könne der Branchenführer davon profitieren.

"Es wird schwer, in die Fußstapfen Ollilas zu treten. Aber ich blicke nicht zurück, ich blicke nach vorn auf die Aufgaben und Probleme, die vor uns liegen", sagte Kallasvuo. Er ist seit 25 Jahren bei Nokia und hat bereits die US-Sparte des Konzerns geleitet, er war Finanzchef und zuletzt für das Mobilfunkgeschäft zuständig. Der bisherige Nokia-Chef Ollila geht als Chairman ohne Aufgabenbereich zu Shell.

Nokia erwartet, dass der weltweite Handy-Absatz im laufenden Jahr um mindestens 15 Prozent auf rund 914 Millionen Geräte ansteigt. Falls die Branchenkonjunktur abklingen sollte, wolle Kallasvuo notfalls auch auf Gewinne verzichten, um die Position im Wettbewerb weiter auszubauen. Der Marktanteil sei ihm ebenso wichtig wie die Margen. Beides müsse ausgeglichen sein.