DSL-Versorgung

Schnelle Internetverbindungen via Kabel im Westerwaldkreis

Telekom hatte DSL-Ausbau in der Provinz als nicht lukrativ abgelehnt
Von dpa / Ralf Trautmann

Im Westerwald kommt die schnelle Breitband-Internetverbindung künftig über das Kabelfernsehen. Die Verträge mit den Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland und KEVAG Telekom seien in trockenen Tüchern, teilte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis (wfg-ww) heute in Montabaur mit. In 150 Gemeinden mit insgesamt 45 000 Haushalten kann zukünftig ein Breitbandanschlüsse über Kabel realisiert werden. Die Technik soll innerhalb eines Jahres bereitgestellt werden. Konkret gebe es jetzt rund 2 500 Interessenten.

Wie der Geschäftsführer der Gesellschaft, Wilfried Noll, sagte, waren zuvor Gespräche mit der Deutschen Telekom über DSL-Leitungen ergebnislos verlaufen. Der Konzern sei nicht bereit gewesen, Leitungen zu verlegen, weil es sich finanziell nicht lohne. Viele Privathaushalte und Unternehmen hätten jedoch auf die schnellen Verbindungen gepocht. Laut Noll machten die Kabelnetzbetreiber für ihr Engagement zur Bedingung, dass mindestens 1 500 Interessenten gefunden werden. Diese Forderung sei locker erfüllt worden, sagte Noll.

Nach seinen Worten haben viele der Gemeinden bereits Kabelfernsehen. Wo auch dieses fehle, werde bereits versucht, die Kunden mit Funkverbindungen an das DSL-Netz anzuschließen. Kabel Deutschland hat laut Noll bereits im Saarland großflächig DSL-Verbindungen via Kabel eingerichtet.