Fernsehen

HanseNet verrät weitere Details zu Alice IP TV

Start des IP-TV-Angebots ist für kommenden Monat geplant
Von Björn Brodersen

Obwohl der Zeitpunkt für die Einführung des angekündigten IPTV-Angebots immer näher rückt, gab sich der Hamburger Voll-Anschluss-Anbieter HanseNet bislang geheimnisvoll, wenn es um genauere Angaben ging. Jetzt hat das unter dem Markennamen Alice auftretende Unternehmen weitere Details zur technischen Umsetzung von "Alice IP TV" und des ausgebauten Video on Demand-Angebots verraten. Nähere Angaben zu den zu erwartenden Preisen oder zu den Programmen machte HanseNet jedoch immer noch nicht. Der Start des Angebots soll vor dem Juni erfolgen.

Hinsichtlich der Inhalte können die Kunden unseren Informationen zufolge ein Grundangebot erwarten, das vergleichbar mit dem der Kabelnetzbetreiber ist. Das Gesamtpaket wird rund 100 Fernsehprogramme beinhalten, die Hälfte davon frei empfangbar. Der Rest wird aus Pay-TV-Kanälen - beispielsweise Dokumentationen oder fremdsprachige Angebote - bestehen. Gleichzeitig können Filme auf Abruf (Video on Demand) bestellt werden. Dazu will der Anbieter das bestehende und bislang nur in Hamburg verfügbare VoD-Angebot erweitern. Der Paketpreis wird sich laut Pressesprecher Carsten Nillies "am Markt orientieren".

Set-Top-Boxen besitzen keine Festplatte

Die Hardware, die der Alice-Kunde für den Empfang der Filme und Fernsehkanäle benötigt, sind eine so genannte Smart-Card und eine Set-Top-Box. Die Smart-Cards und das Verschlüsselungssystem stellt Nagravision [Link entfernt] her. Die Set-Top-Boxen, die für die Darstellung der HDTV-Kanäle am Fernseher sorgen und per Scart-Kabel an den Fernseher angeschlossen werden, stammen dagegen von Advanced Digital Broadcast (ADB). Die Set-Top-Box wird allerdings über keine Festplatte verfügen, so dass zeitversetztes Fernsehen oder automatische Aufnahmen von Serien nicht möglich sind.

Neben den genannten Geräten braucht der Kunde dann nur noch eine Fernbedienung - alles bekommt er von HanseNet geliefert. Offen ist jedoch noch, ob der Anbieter die Geräte zu einem subventionierten Preis oder - wie zurzeit das DSL-Modem - Neukunden kostenlos für die Vertragslaufzeit zur Verfügung stellt.

Produktmanager: Kabelnetzbetreiber sind keine echte Konkurrenz

Im Gespräch mit teltarif.de hob der Leiter Produktmanagement, Andreas Sackmann, die hochwertige Qualität hervor, die die Nutzer von Alice IP TV erwarten können. Und die Kabelnetzbetreiber, die zurzeit ihre Netze rückkanalfähig ausbauen, um ebenfalls Triple Play-Dienste - Telefon, Internet und Fernsehen über eine Leitung - anzubieten? "Das Fernseh-Kabel kann nicht das bieten, was wir unseren Kunden offerieren", sagte er. Zudem seien bei HanseNet die Produkte Telefon, Internet und Video "natürlich" und an den Wünschen der Kunden ausgerichtet gewachsen - beim Kabel dagegen gehe jetzt auf einmal alles. "Das ist ein Quantensprung", urteilte Sackmann. "Jetzt geht es für die Anbieter darum, die Kunden davon zu überzeugen, die neuen Dienste auch über das Fernseh-Kabel zu nutzen."