Problem-Patch

Neue Microsoft-Patches verursachen Probleme

Abhilfe bislang nur durch Änderungen in der Registry
Von Christian Horn

Zwei der von Microsoft am vergangenen Patch-Day veröffentlichten Sicherheits-Updates verursachen Probleme. Einem Artikel in der Knowledge Base des Software-Herstellers zufolge können nach der Installation des im Security Bulletin MS06-015 veröffentlichten Patches für eine Sicherheitslücke im Windows Explorer erhebliche Probleme im Zusammenhang mit den Ordnern "Eigene Dateien" und "Eigene Bilder" auftreten. Unter der acht Punkte umfassenden Problembeschreibung wird unter anderem aufgeführt, dass unter Umständen nicht mehr auf die "Eigene Dateien"- und "Eigene Bilder"-Ordner zugegriffen werden kann oder dass beim Versuch, Dateien in diesen Ordnern über ein Programm-Menü zu öffnen, das Programm einfrieren kann.

Keine Entwarnung: Möglicherweise weitere Produkte betroffen

Ursache der Probleme sei eine inkorrekte Überprüfung von Shell-Erweiterungen durch die über MS06-015 installierte Binär-Datei VERCLSID.EXE. Aber auch die Nutzung von Hewlett Packards (HP) Web-to-Share und HP Photo Smart oder die Nutzung von bestimmten Druckern, Scannern, CD-DVD-Playern und Kameras des Herstellers könne die beschriebenen Probleme auslösen. Ebenso sei das problemlose Zusammenspiel des Keiro Personal Firewall von Sunbelt mit der VERCLSID.EXE nicht gewährleistet, berichtet der Knowledge Base-Artikel. Ob weitere Produkte von anderen Dritt-Herstellern auch von der Problematik betroffen sind, sei noch nicht sichergestellt - es kann also noch keine Entwarnung gegeben werden. Für Nutzer, die den problematischen Patch bereits auf ihre Rechner geladen haben, gibt der Microsoft Knowledge Base-Artikel als Lösung bislang nur eine Anweisung zur Änderung von Registry-Einträgen heraus - ein Eingriff, der sonst fortgeschritteneren Nutzern vorbehalten ist.

Der zweite Problemfall ist ein Patch aus dem Security Bulletin MS06-013, in dem kumulativ zehn Sicherheitslücken im Internet Explorer behoben wurden. Verschiedene Sicherheitsunternehmen berichten, die Änderung bei der Verarbeitung von ActiveX-Content, kollidiere mit der Siebel 7 High Interactivity Client-Unternehmenssoftware von Siebel. Microsoft und Siebel würden bereits an einer Lösung des Problems arbeiten. Weiter wird berichtet, die Google-Toolbar melde Verletzungen der Zugriffsrechte, wenn ein Browser-Fenster mit inaktivem ActiveX-Content geschlossen werde. Hier sei die Google-Toolbar in der Version 3.0.129.2 und früher betroffen, es werde aber ein automatisches Update von Google erwartet.