Upload-Beschleuniger

Mobiles VoIP noch nicht praxisreif?

Lucent-Manager: VoIP im Mobilfunk braucht HSUPA-Erweiterung
Von Christian Horn

Nach Ansicht von John Giere ist VoIP in Mobilfunknetzen noch nicht praxisreif. Der Marketing-Manager beim Netzwerkausrüster Lucent ist überzeugt, dass die gegenwärtigen Uplink-Geschwindigkeiten in den Mobilfunknetzen nicht ausreichen, um vernünftig funktionierende VoIP-Dienste in Mobilfunknetzen anzubieten. Das berichtet das britische IT-Magazin Techworld. Techworld führt allerdings an, dass die Ansicht des Lucent-Managers im Widerspruch zu der nun bekannt gegebenen Kooperation des britischen UMTS-Anbieters 3 mit dem VoIP-Anbieter Skype steht. Kunden von 3 sollen mit entsprechenden Datenkarten ausgerüstet mit ihren Laptops mobil über Skype telefonieren können. teltarif hat bereits im September des vergangenen Jahres das vergleichbare Skype-Angebot im UMTS-Netz von E-Plus getestet und konnte dem mobilen VoIP nur eine zufriedenstellende Sprachqualität bescheinigen.

John Giere ist überzeugt, die Netzbetreiber müssten zuerst ihre Netze mit der UMTS-Erweiterung HSUPA (High Speed Uplink Packet Adress) aufrüsten. Momentan seien die Netzbetreiber aber noch vollauf damit beschäftigt, die Downloadraten ihrer Netze mit dem UMTS-Turbo HSDPA auf DSL-Niveau zu pushen. Mit der Einführung des Upload-Beschleunigers HSUPA könne frühestens im kommenden Jahr oder im erst Jahr 2008 gerechnet werden, schätzt Giere.

Für das mobile VoIP müssten die Mobilfunk-Netzbereiber zudem die technische Infrastruktur ihrer Netze optimieren. Giere zufolge nutzen die meisten Netzbetreiber noch zu viele Komponenten, die auf leitungsvermittelnder Technologie basieren. Wo immer möglich, müsse diese durch IP-Technologie ersetzt werden und die insgesamte Zahl der Netzwerk-Komponenten müsse reduziert werden. "Die Zahl der Netzwerk-Komponenten wirkt sich direkt auf die für die zeitkritischen VoIP-Dienste entscheidenden Latzenzeiten im Netzwerk aus", erklärt John Giere. Lucent hat eine Basisstation entwickelt, die mehrere Ebenen der Netzwerkarchitektur in eine Komponente integriert und arbeitet zudem mit Samsung an der Entwicklung eines SIP-Clients für Mobiltelefone, berichtet Giere.