CeBIT-Trends

Innovationen im Tk-Markt: Von Verlierern zu Gewinnern

Vermeintliche Fehlentwicklungen werden später oft Verkaufsschlager
Von Ralf Trautmann

Die CeBIT hat sich in den vergangenen Jahren immer stärker zu einer Trendmesse im Bereich Telekommunikation entwickelt, und laut der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting haben sich dabei immer wieder vermeintliche Flops zu wahren Highlights gemausert. Dies gelte zum Beispiel für WLAN, das nach Jahren der Zurückhaltung mittlerweile als Trendtechnologie gelten könne: So habe es Anfang 2005 bereits 7600 öffentliche Hotspots gegeben, bis 2009 sollen es sogar rund 10000 sein. Die Zugangspunkte seien mittlerweile in einer Vielzahl von Cafés, Biergärten und Universitäten installiert.

Eine ähnliche Entwicklung zeichne sich bei VoIP ab: Habe die Technologie noch im Jahr 2000 als Flop gegolten, nutzten mittlerweile rund 10 Prozent der Deutschen die Telefonie über das Internet. Begünstigt wurde dies nicht zuletzt dank der Integration des Programmes Netmeeting in das Windows-Betriebssystem. Auch der bereits 2001 prognostizierte Siegeszug von DSL sei eingetreten, mittlerweile surften rund 10 Millionen deutsche Haushalte über den schnellen Breitbandanschluss.

Trend gilt auch für den Mobilfunkmarkt

Der Mobilfunkbereich bildet seit 2003 ein Schwergewicht auf der Messe, wobei die immer vielfältigere Ausstattung von Handys von Anfang an im Vordergrund stand. So wurden Megapixel-Handys, 2004 zum ersten Mal von Sharp auf der Messe präsentiert, zum Verkaufsschlager. Doch die positive Entwicklung habe nicht für alle Innovationen gegolten: So hätten sich zum Beispiel die iTunes-Handys bisher nicht gegen die Konkurrenz von iPod und MP3-Playern durchsetzen können. Auch die mobilen Alternativen zum Handy hätten sich nicht unbedingt besser entwickelt: Während Smartphones bereits 2003 mit rund 9,6 Millionen verkauften Geräten der Durchbruch gelungen sei, könne der PDA als Verlierer des Jahres 2003 gelten.

Ungewiss sieht die Branche auch heute der Zukunft eines vermeintlichen Trends entgegen: Bei UMTS hoffen die Anbieter auf den verspäteten Durchbruch zur Fußball-Weltmeisterschaft.