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China will mit eigener UMTS-Handynetztechnologie antreten

Manager kritisiert Arbeitseinstellung in Deutschland
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Erst­mals hat ein Manager eines großen chine­sischen Indus­trie­betriebes offen massive Kritik am Arbeits­ethos der Deut­schen geübt. "Die Deut­schen verplem­pern zu viel Zeit fürs Private", sagte Haifeng Ling der Berliner Zeitung. In Deutsch­land würden Inge­nieure rund 1 650 Stunden jähr­lich arbeiten. In China liege demge­genüber die gesetz­liche Arbeits­zeit bei 2 500 Stunden. "Unsere Inge­nieure arbeiten aber oft 3 000 Stunden", sagte Ling, der selbst seit Jahr­zehnten in der Bundes­repu­blik lebt. Haifeng Ling, Geschäftsführer der ZTE Deutschland GmbH (Bild: tdscdma-forum.org)

Weiterhin kriti­sierte der ZTE-Manager das Bedürfnis der Deut­schen nach einem abge­schie­denen Privat­leben. Chinesen versuchten ständig Netz­werke zu knüpfen und Privates mit geschäft­lichen Inter­essen zu verbinden. So sei man in China auch im Urlaub für Geschäfts­partner oder die eigene Firma erreichbar. Hart war auch die Kritik an der Orga­nisa­tion des Alltags in Deutsch­land. "Der Deut­sche [...] verbringt einen Groß­teil seiner Zeit mit Tätig­keiten, die nichts mit seiner Ausbil­dung und seinen Stärken zu tun haben. Die Deut­schen jäten Unkraut im Garten oder kochen für die Familie, obwohl es Spezia­listen dafür gibt, die das viel besser und schneller können. In China gehen die Fami­lien abends ins Restau­rant. Und die Kinder werden morgens abge­holt und in die Schule gebracht." Ling fand aber auch lobende, jedoch zugleich auch warnende Worte für die Deut­schen: Sie "sind ein sehr flei­ßiges Volk. Aber ich sage immer zu meinen deut­schen Kollegen: 'Ihr müsst aufpassen! Andere verwenden mehr Zeit darauf, gute Produkte zu machen.'"