Zuwachs

Westeuropa: Jeder dritte Mobilfunkvertrag ist für UMTS

Deutschland ist UMTS-Land Nummer Vier
Von Marie-Anne Winter

UMTS schafft in immer mehr Ländern den Durchbruch, und nach Ansicht des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) steht Deutschland steht mit an der Spitze. "Ende 2005 gab es in Deutschland rund 2,3 Millionen UMTS-Handys und -Karten, bis zum Jahresende erwarten wir rund neun Millionen", sagt Willi Berchtold, Präsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). "Das Henne-Ei-Problem ist gelöst: Leistungsfähige Netze, attraktive Geräte und interessante Dienste - jetzt ist alles da, um den mobilen Breitband-Markt richtig anzuschieben."

Erst im Frühjahr 2004 kamen die ersten UMTS-Karten für Laptops in Deutschland auf den Markt. 2005 wurde das Angebot an attraktiven Handys immer vielfältiger. Mehr als 250 verschiedene Endgeräte wurden seit dem UMTS-Start vorgestellt, allein über 150 im vergangenen Jahr. Spätestens seit dem Weihnachtsgeschäft gibt es für jeden UMTS-Nutzer das passende Handy.

HSDPA soll UMTS-Wachstum beschleunigen

UMTS-Nutzerzahlen Grafik: Bitkom UMTS ermöglicht dank seiner schnelleren Datenübertragung von derzeit bis zu 384 Kilobit pro Sekunde neue Multimedia-Anwendungen für Handys und Notebooks, beispielsweise den mobilen Download von Spielen oder Musik oder eine stark verbesserte Kommunikation für Geschäftsreisende und Außendienstmitarbeiter. Die nächste Entwicklungsstufe High Speed Download Packet Access (HSDPA) ist bereits auf dem Weg. Sie wird ab März in Deutschland fünffach höhere Übertragungsraten von knapp 2 Megabit pro Sekunde ermöglichen.

Im so genannten UMTS-Standard – international als Wideband-CDMA bezeichnet – gab es Ende vergangenen Jahres weltweit 47,3 Millionen Nutzer. Ende 2004 waren es erst 16,1 Millionen und Ende 2003 sogar nur 2,7 Millionen Nutzer. Deutschland liegt bei der breitbandigen mobilen Kommunikation heute bereits weltweit auf Rang vier. Beinahe jeder zweite UMTS-Nutzer lebt in Japan. Innerhalb Europas haben sich die Nutzerzahlen in Italien im vergangenen Jahr verdreifacht, in Großbritannien knapp verdoppelt. In Deutschland soll sich die Zahl der Nutzer des neuen Mobilfunkstandards nach BITKOM-Angaben in diesem Jahr ungefähr vervierfachen, im vergangenen Jahr hatte sich die Nutzerzahl verzehnfacht.

Während in 2004 das UMTS-Wachstum noch maßgeblich von Mobilfunkbetreibern ausging, die selbst keine GSM-Netze betreiben, haben die etablierten Netzbetreiber im vergangenen Jahr kräftig aufgeholt. Bereits 2005 war fast jeder dritte neu abgeschlossene Mobilfunkvertrag in Westeuropa ein UMTS-Vertrag.