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Vodafone setzt auf Service statt Discount

Weiterer Preiskampf im Mobilfunkmarkt erwartet
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Vodafone setzt auch in Zukunft auf seine bisherige Strategie, anstelle von Discount-Tarifen vor allem durch Qualität und Service Kunden zu gewinnen. Pläne für eine eigene Discount-Marke bleiben somit bis auf weiteres in der Schublade. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus erklärte der britische Vodafone-Chef Arun Sarin, die Kunden wollten mehr als nur günstig telefonieren. Sie wollten eine kompetente Hotline ihres Netzbetreibers oder Providers, Shops, in denen sie persönlich beraten werden und nicht zuletzt alle zwei Jahre bei Verlängerung ihres Vertrages ein neues preiswertes Handy. All dies könnten die Discounter nicht bieten.

Ferner gäbe es bei den neuen Anbietern keine speziellen Tarife für die Nutzer mobiler Datendienste. Eigene Multimedia-Inhalte und UMTS-Angebote gäbe es ebenfalls nicht. Dennoch hätten die Discounter Chancen, in einem Zeitraum von einem bis drei Jahren noch einige Millionen Kunden zu gewinnen.

Zeiten des großen Wachstums vorbei

Die Zeiten des großen Wachstums für die etablierten Anbieter sind laut Sarin allerdings vorbei. Das gelte neben Deutschland auch für andere westeuropäische Märkte wie Italien und Großbritannien. Naturgemäß wollten auch die etablierten Netzbetreiber - trotz zusätzlicher Konkurrenz - weiter wachsen. Daher sei mit einem Ende des Preiskampfes auf dem Mobilfunkmarkt nicht zu rechnen.

Während es im Vodafone-Netz derzeit noch keine Discounter gibt, hat der deutsche Hauptkonkurrent T-Mobile sein Netz u.a. für Anbieter wie easyMobile, klarmobil und simply geöffnet. Im E-Plus-Netz haben z.B. die Prepaid-Disocunter simyo, debitel-light und Medion Mobile ihre Heimat gefunden, während der Kaffeeröster Tchibo das o2-Netz für eigene Mobilfunk-Produkte mitnutzt.

Ganz an der Discounter-Welle kommt allerdings auch Vodafone nicht vorbei. So bietet der zweitgrößte deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber mit CallYa Compact inzwischen einen Prepaid-Tarif an, der netzinterne Gespräche für 5 Cent pro Minute ermöglicht. Die OpenEnd-Option, mit der CallYa-Kunden Telefonate innerhalb des Vodafone-Netzes und ins Festnetz zum Pauschalpreis von 39 Cent führen können, wird nach kurzer Unterbrechung ab morgen wieder angeboten.