Orientierung

Erste Erfahrungen mit Local Guide

Der lokale Infodienst soll noch in diesem Jahr vermarktet werden
Von Björn Brodersen

Ein lokales Informationssystem will T-Mobile auf der CeBIT im kommenden Monat in Hannover vorstellen. Der aus der Entwicklungsabteilung T-Laboratories stammende Dienst "Local Guide" wurde bereits auf dem Internationalen Presse-Kolloquium in Berlin präsentiert. Wir haben die aktuelle Testversion ausprobiert. T-Mobile stellte uns den Dienst auf einem vorkonfigurierten UMTS-Modell Nokia N70 mit dem Symbian-Betriebssystem Series 60 zur Verfügung. Bevor der neue Dienst aber auf dem Markt eingeführt werden kann, müssen noch viele offene Fragen geklärt werden.

So funktioniert der Dienst

Local Guide soll den Nutzern ein bestimmtes Angebot an Informationen im näheren Umkreis seines jeweiligen Standorts liefern. Dazu wird zunächst nach dem Starten des Dienstes die GSM-Zelle lokalisiert, in der sich der Handybesitzer befindet. Das dauert einige Sekunden, denn nach dem Laden der Software muss man zuerst die Erlaubnis für den mobilen Internetzugang geben und dann den Netzzugangspunkt (hier den von T-Mobile) wählen. Daraufhin kann der Nutzer die Lokalisierung starten, angezeigt wird auf einem kleinen Kartenausschnitt nicht sein genauer Standort, sondern der der Mobilfunkantenne oder lediglich ein virtueller Mittelpunkt des eingezeichneten Umkreises.

Jetzt werden dem Nutzer von Local Guide bis zu vier verschiedene Arten von Umgebungsinformationen wie beispielsweise die Standorte der nächsten Restaurants, Bahnhöfe, WLAN-Hotspots, Geldautomaten, Tankstellen oder Läden angezeigt. Die Informationen werden per GPRS oder UMTS von einem Server übertragen und stammen aus den von t-info genutzten Datenbanken wie etwa den Gelben Seiten. Später soll es möglich sein, über offene Schnittstellen auch andere Datenbanken einzubeziehen.

T-Mobile stattet Local Guide nach eigenen Angaben mit bundesweitem Kartenmaterial aus. Der auf dem Handydisplay dargestellte Ausschnitt lässt sich durch seitliche Pfeiltasten verändern bzw. über die Zoomfunktion verkleinern und vergrößern. Die Ansicht erfolgt wahlweise als animierte Grafik, in der die Umgebungsinformationen je nach Kategorie per Icon dargestellt werden, oder als Luftaufnahme. Die Ansicht aus der Vogelperspektive ist jedoch wenig hilfreich, da die Bilder beim Heranzoomen schnell unscharf werden - sie ist eher ein nette Spielerei. Die Lokalisierung des Geräts verlief bei unseren Tests problemlos, auch innerhalb von Gebäuden. Allerdings sind in Berlin die Durchmesser der Mobilfunkzellen auch relativ klein.

Eigene Points of Interest eingeben

Neben dem Standort können von einer gewählten Sehenswürdigkeit zusätzliche Infos wie Adresse, Telefonnummer, aktuelle Hinweise oder das Programm eines Kinos abgefragt werden. Mit zwei Tastenklicks kann beispielsweise die Nummer eines Restaurants direkt angewählt und ein Tisch reserviert werden. Zudem hat der Nutzer auch die Möglichkeit, eigene "Points of Interest" hinzuzufügen, als Lesezeichen abzulegen und näher zu bestimmen. Diese Informationen können je nach Wunsch durch die Zuordnung in "öffentlich" oder "privat" für andere Local Guide-Nutzer sichtbar gemacht werden oder nur für einen selbst bestimmt bleiben.

Noch in diesem Jahr will T-Mobile mit der Vermarktung des Dienstes starten, zurzeit wird er noch von einer geschlossenen Testnutzer-Gruppe ausprobiert. Ab Ende des Monats sollen die Testergebnisse in die weitere Entwicklung von Local Mobile einfließen und eine aktualisierte Version den Besuchern der CeBIT vorgeführt werden. Bis zum Marktstart müssen dann noch die letzten offenen Fragen geklärt werden.

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