Diskrepanz

Wunschdenken und Realität bei den Kamera-Handys

Nutzer sind von den tatsächlichen Leistungen der Geräte entäuscht
Von Christian Horn

Bei den Kamera-Handys herrscht eine merkwürdige Diskrepanz zwischen Wunschdenken und angetroffener Realität: Die Kamera-Handys sind zwar beliebter denn je - der ins Handy integrierte Fotoapparat ist bei den Nutzern das gefragteste Feature bei den Mobiltelefonen und fast jedes zweite Handy integriert inzwischen schon eine digitale Schnappschuss-Maschine. Mit den tatsächlichen Leistungen der Kamera im Handy sind die meisten Nutzer jedoch höchst unzufrieden, was zur Folge hat, dass nur ein geringer Teil der mit Handy-Kameras aufgenommenen Bilder jemals ausgedruckt oder zur weiteren Verwendung abgespeichert werden. Das konstatiert eine neue Studie des Marktforschungsunternehmes In-Stat [Link entfernt] .

Mehr als die Hälfte der potentiellen Messaging-Nutzer abgeschreckt

"Die meisten Leute, die sich noch kein Kamera-Handy gekauft haben, sind sehr enthusiastisch, was sie mit den Handy-Bildern alles machen könnten. Wenn sie jedoch anfangen, ein Kamera-Handy zu nutzen, sind sie entäuscht über die mangelhafte Bildqualität und die Probleme, die Bilder über langsame Datenverbindungen zu verschicken. Unsere Studie hat herausgefunden, dass die meisten Bilder auf den Handys bleiben und nur selten an andere verschickt werden", berichtet In-Stat-Analyst David Chamberlain. Die Untersuchung von In-Stat hat ergeben, dass nur einer von zwanzig Nutzern jemals ein mit einem Kamera-Handy gemachtes Bild ausdruckt oder auf einer Carrier-Webseite abspeichert. 28 Prozent der Besitzer von Handy-Kameras nutzen Messaging-Dienste wie MMS, um die Handy-Bilder zu verschicken. Vor dem Kauf einer Handy-Kamera jedoch hatten noch 60 Prozent der Befragten angegeben, einen Messaging-Dienst zum Bild-Versand nutzen zu wollen - mehr als die Hälfte der potentiellen Messaging-Nutzer haben die ernüchternden technischen Gegebenheiten abgeschreckt.

Auch wenn der überwiegende Teil der Nutzer von Handy-Kameras ohnehin eine Digitalkamera besitzt - nur drei Prozent der Befragten hatten nur eine Handy-Kamera - wünschen sich die Nutzer auch von den Kamera-Handys höhere Auflösungen, mehr Speicherplatz und überhaupt mehr Features wie sie von modernen Digitalkameras geboten werden. In-Stat gibt an, dass nur noch zwei Prozent der Nutzer sich mit einem Kamera-Handy mit einer Auflösung von unter einem Megapixel zufrieden geben würden, während 50 Prozent noch nur eine Kamera, die mehr als zwei Megapixel bietet, für den Kauf in Betracht ziehen würden.