Kurzwahlen

Spam-Werbung für Premiumdienste über Mobilfunk-Kurzwahlen (aktualisiert)

Mobilfunknetzbetreiber greifen durch
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Der Anbieter premiumvoice.info hatte eine andere Idee und bewirbt auf seiner Homepage eine 5stellige Kurzwahl, die nur vom Handy - dort aber ohne Vorwahl - erreichbar ist. Je nach Angebot und Inhalt können dann zwischen 0,29 und 2,99 Euro pro Minute abgerechnet werden. Bei den Angeboten über eine 0900-Nummer ist schon bei zwei Euro pro Minute Schluss. Zudem muss der Preis vor dem Angebot angesagt werden, danach ertönt ein Signalton und erst ab diesem Zeitpunkt darf berechnet werden.

Während ein geprellter 0900-Kunde relativ leicht Einspruch erheben kann, könnte dies bei den beschriebenen Kurzwahlen anders aussehen. Der Anbieter, ein Herr Michael Ehlers aus Bad Segeberg, der auch andere Internetseiten im Erotik und Datingbereich betreibt, preist Premium-Voice-Nummern als "perfekte Lösung für alle" an, die u. a. nahezu keine Forderungsausfälle erwarten lasse und zudem eine hohe Akzeptanz bei den Endkunden haben werde.

Bei verschiedenen Teltarif-Lesern schlug nun eine Spam-Mail auf, die mit der Anrede Hallo Schatzi für die Rufnummer 2244678 warb, die man ohne Vorwahl vom Handy für 1,99 Euro pro Minute erreichen könne. "Biggi aus Hamburg" sei 19 Jahre jung und rede gerne [...] "über richtig versautes Zeug." Wer die 2244678 vom Handy anwählte, bekam teilweise keine Verbindung. Kürzte man die Nummer jedoch auf 22446 (ohne Vorwahl) hörte man eine Tarifansage - allerdings war da bereits der Betrag von 1,99 Euro abgebucht. Nach einigem Klingeln und Musik meldete sich eine Art "Vermittlung", die sich nach den Vorlieben des Anrufers erkundigte und dann zur gewünschten "Person" durchstellte.

Bislang liegen uns keine Informationen vor, wer genau Inhaber der Kurzwahl 22446 ist. premiumvoice.info stellt mittlerweile auf der eigenen Homepage dar, "Vertriebspartner des Premium Voice Diensteanbieters [zu sein], der die Nummer 22446 anbietet." Des weiteren liegt uns eine Stellungnahme von Michael Ehlers vor, wonach er bislang keinen Dienstleistungsvertrag für eine Premiumvoice-Nummer vermittelt habe.