Kurzwahlen

Spam-Werbung für Premiumdienste über Mobilfunk-Kurzwahlen (aktualisiert)

Mobilfunknetzbetreiber greifen durch
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Sicherlich sind sie nicht nur für unsere Redaktion eine Plage: Spam-E-Mails oder -SMS, die den Leser dazu verführen sollen, so genannte Premium-Rufnummern zu wählen, deren Vorwahl in Deutschland bis zum 31. Dezember 2005 mit 0190 begann. Seit dem 1. Januar 2006 ist dafür nur noch die Vorwahl 0900 vorgesehen. Über diese Premium-Nummern werden Mehrwertdienste angeboten, beispielsweise der Versand von Logos und Klingeltönen, Chat- und Dating-Hotlines, aber auch zahlreiche sinnvolle Informationsdienste, wie Rechtsberatung oder die unbürokratische Möglichkeit zum Spenden für einen hoffentlich guten Zweck.

Lange war nicht klar, ob die Vorwahl 0900 aus allen Mobilfunknetzen zu erreichen ist, o2 schaltete zum Beispiel erst kurz vor Jahreswechsel den Weg zu 0900 frei. Grundsätzlich hängt es vom Anbieter des Mehrwertdienstes ab, ob er vom Handy aus erreichbar sein will. Viele Anbieter leben aber überwiegend von einsamen Handy-Anrufern, so dass diese sich in aller Regel um eine gute Erreichbarkeit aus den Mobilfunknetzen bemühen.

Viele Kunden haben aber mittlerweile eine 0900-Sperre einrichten lassen, um vor ungewollten Kosten geschützt zu sein. Teilweise wurden auch 0190-Sperren von den Netzbetreibern automatisch in 0900-Sperren umgewandelt.

Statt 0900 werden gerne andere Rufnummerngassen benutzt

Aufgrund der oben beschriebenen Vorgänge versuchen viele Anbieter, auf "unverdächtigere" Rufnummernbereiche auszuweichen. Gerne wird dafür die Rufnummerngasse 118xx ("Auskunftsdienste") benutzt, was von der Bundesnetzagentur schon seit längerem kritisch beobachtet wird. Andere versuchen es von Zeit zu Zeit mit ausländischen Vorwahlen, doch der starke Preiswettbewerb erlaubt hier kaum lukrative Ausschüttungen.