AGB-Verstoß

o2 kämpft mit Missbrauch der Genion Flatrate

Rund 200 Kunden wurden abgemahnt
Von Björn Brodersen

Der Mobilfunknetzbetreiber o2 muss sich zurzeit mit mehreren Fällen befassen, in denen sich Kunden nicht an die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Mobilfunkverträge halten. Jetzt hat der Münchener Anbieter rund 200 Kunden abgemahnt und deren SIM-Karten gesperrt, die offensichtlich das Genion Flatrate-Angebot missbrauchen. Dabei soll es sich nach Angaben der Pressestelle nicht um normale Vielnutzer handeln, die die Flatrate für lange und ausgiebige Telefongespräche einsetzen.

Mit der Genion Flatrate werden alle Gespräche aus der Homezone ins deutsche Festnetz und ins Netz von o2 über den monatlichen Options-Pauschalbetrag von 9,99 Euro abgegolten. Allerdings haben einige Kunden das Angebot offenbar nicht nur zum Telefonieren gebucht. Vielmehr nutzen die abgemahnten Kunden laut Anbieter das Angebot, um etwa Prepaid-Konten - nicht das eigene - durch tägliche, automatisch hergestellte mehrstündige Verbindungen aufzuladen, ohne dass dabei Gespräche geführt wurden. In einigen Fällen sollen Firmen auch Anrufe über das o2-Netz geroutet und so Telefondienste angeboten haben.

Das widerspricht natürlich den Nutzungsbedingungen unter Punkt 5.1 der AGB für Vertragskunden. Dort heißt es beispielsweise: "Der Kunde ist verpflichtet, die Leistungen von o2 nur zum Aufbau selbstgewählter Verbindungen zu nutzen; ihm ist insbesondere nicht gestattet, mittels seiner SIM-Karte von einem Dritten hergestellte Verbindungen über Vermittlungs- oder Übertragungssysteme weiterzuleiten oder SIM-Karten in stationären Einrichtungen, gleich welcher Art, zu installieren."

Die Kunden können wieder über den Genion Flatrate-Tarif telefonieren, sobald sie glaubhaft versichern, dass sie die Flatrate nicht mehr für derartige missbräuchliche Zwecke einsetzen, sagte die o2-Pressestelle gegenüber der teltarif.de-Redaktion.