Kampf der Giganten

Microsoft verknüpft Windows und Office mit Werbung

Antwort auf Offensive von Google und Sun Microsystems
Von Marie-Anne Winter / dpa

Microsoft wird künftig sein Betriebssystem Windows sowie seine Bürosoftware Office mit einem neuen Onlineangebot verknüpfen. Das kündigte Bill Gates, "Chef-Softwarearchitekt" des weltgrößten Softwarekonzerns in San Francisco an. Die Angebote "Windows Live" und "Office Live" sollen durch Abogebühren, aber auch durch Werbeumsätze finanziert werden. Bislang liegt der Softwaregigant wie berichtet mit seinen Onlinediensten deutlich hinter Anbietern wie Google oder Yahoo!.

"Das Live-Zeitalter hat gerade erst begonnen", sagte Gates. "Das ist ein neuer Weg, sich mit Software zu beschäftigen, ein besserer Weg, der viele neue Möglichkeiten eröffnet." Der Softwaregigant will nach Einschätzung von Experten mit der Initiative vor allem neuen Wettbewerbern wie Google entgegentreten.

Auf der Basis der neuen Internet-Strategie bietet Microsoft erstmals seine Bürosoftware Office über das Internet als Online-Version an. Dieser Service ermöglicht nach den Worten von Gates insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen, das Office-System schneller und einfacher zum Laufen zu bringen und zu warten. Außerdem kann "Office Live" direkt mit Datenquellen aus dem Internet verbunden werden. Unter "Windows Live" fasst Microsoft bestimmte Dienste seines Angebotes MSN wie den Online-Telegrammservice "Messenger" mit einem neuen E-Mail-Dienst und einem Service zum Betreiben von so genannten Weblogs zusammen.

Google und Sun Microsystems hatten Anfang Oktober eine Kooperation angekündigt, um ihrerseits den Druck auf Microsoft verstärken. So soll Google-Software künftig direkt von der Sun-Homepage herunterladen werden können, auf der Sun Microsystems seine Programmiersprache Java anbietet. Auf diese Weise solle die Google-Technik unter Java-Nutzern ausgeweitet werden. Google will Sun Microsystems im Gegenzug bei der Vermarktung der kostenlosen Büro-Software Open-Office unterstützen.