GoYellow

GoYellow: Streit mit der Telekom geht in die Millionenzone

Internetauskunftsdienst rutscht weiter in die Verlustzone
Von Julia Scholz

Die Gerichtsverfahren des Auskunftsdienstes im Internet, GoYellow, häufen sich und bereiten dem Anbieter allmählich Sorgen. Dies berichtet die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) in ihrer heutigen Ausgabe. 43 Gerichtsprozesse führt das Unternehmen mittlerweile mit der Telekom, so Klaus Harnisch, Chef der GoYellow-Mutterfirma Varetis gegenüber der FTD. Hauptstreitpunkt ist die Frage, ob GoYellow eine Kampagne mit dem Werbeslogan "moderne Gelbe Seiten" starten darf. Dagegen kämpft die Deutsche Telekom, deren Auskunftsdienst den Markenamen "Gelben Seiten" prägte. Auch um die Verwendung der Farbe Gelb in Anzeigen und falsch gelieferte Datensätze wird gestritten.

GoYellow muss sein Budget für die gerichtlichen Auseinandersetzungen deutlich anheben. Mit einer Million Euro Prozesskosten rechnet das Unternehmen mittlerweile für dieses Jahr, so die Auskunft gegenüber der FTD. Ursprünglich hatte der Auskunftsdienst die Hälfte dieser Summe eingeplant. Trotz aller Schwierigkeiten und eines defizitären Geschäftes will Harnisch 2007 den Umsatz auf 100 Millionen Euro steigern. Für das erste Halbjahr 2005 stiegt der Verlust vorerst jedoch 1,9 Euro im Vorjahr auf 9,4 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern.

GoYellow wirbt um Firmenkunden für kostenpflichtige Einträge, indem diese von Interessenten und Kunden über die Eintragung im Branchenverzeichnis kostenfrei angerufen werden können. Weiterhin plant GoYellow eine Stadtplansuche im Netz, ähnlich dem Dienst von Google mit fotografierten Plänen.