Service

Nachgerechnet: Für wen lohnt sich die neue Telekom-Flatrate?

Welche Alternativen gibt es zu Call XXL Fulltime?
Von Thorsten Neuhetzki

Ab morgen bietet die Deutsche Telekom ihren Kunden mit Call XXL Fulltime ein Produkt an, auf das viele bereits gewartet haben: Eine Sprach-Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz. Diese kostet allerdings stolze 24 Euro pro Monat. Dieser monatliche Aufpreis rechnet sich nicht für jeden. teltarif hat für Sie nachgerechnet, wann sich die Flatrate lohnt und welche preisgünstigere Alternativen es für welche Kunden gibt.

Vergleich mit Pre-Selection und Call by Call

Die günstigste Pre-Selection mit einem Rund-um-die-Uhr-Tarif ist derzeit die 01058-Marke Qualitel. Qualitel berechnet seinen Kunden 1,4 Cent pro Minute. Dabei ist es egal, zu welcher Uhrzeit und zu welchem Festnetzanschluss in Deutschland sie telefonieren. Das bedeutet, um eine monatliche Rechnung von 24 Euro bei Qualitel zu haben, müsste der Kunde etwa 1714 Minuten, also fast 29 Stunden pro Monat telefonieren. Das sind pro Werktag fast 100 Minuten.

Verglichen mit einem etwas teureren Call-by-Call- oder Pre-Selection-Angebot lohnt sicht die neue Flatrate schon eher. Bei einem angenommenen Minutenpreis von 2,2 Cent pro Minute lohnt sich die Flatrate ab etwa 1090 Minuten, also etwa 18 Stunden.

Kunden, die nur am Abend telefonieren, können dieses über BT Germany für einen Cent pro pro Minute oder ab 19 Uhr auch über Arcor für 0,97 Cent pro Minute erledigen und bräuchten so 40 Stunden, bis sich die neue Flatrate lohnt. Wer jedoch nur am Abend und Wochenende telefoniert, für die bietet die T-Com mit Call XXL Freetime eine andere, günstigere (Teilzeit-)Flatrate an. Für wen sich diese lohnt, haben wir bereits im März berichtet.

Vergleich mit T-Com-Tarifen

Die T-Com verlangt von Kunden im seit März gültigen Standardtarif CallPlus Preise zwischen 1,5 und 4,9 Cent pro Minute. Hier ist die Schwelle, bis sich der neue Pauschaltarif rechnet, natürlich deutlich niedriger angesetzt. Erfahrungsgemäß sind aber jene Kunden, die ihre Gespräche über die T-Com führen, eher Wenigtelefonierer oder Geschäftskunden. Wenigtelefonierer, die sich für ihre wenigen Telefonate nicht mit Sparmöglichkeiten beschäftigen wollen, erreichen meist die Schwelle von 24 Euro für bundesweite Festnetztelefonate nicht und Geschäftskunden dürfen die Flatrate nach Angaben der T-Com Pressestelle nicht buchen.

Flatrate nicht für alle Telefonanschlüsse gültig

Bei allen Vergleichsrechnungen sollte bedacht werden, dass die T-Com-Flatrate nur für Telefonate innerhalb des T-Com-Netzes gilt. Ruft der Kunde eine Nummer an, die im Netz der Versatel, von Tropolys oder HanseNet geschaltet sind, so wird dem Kunden ein Betrag von 0,2 Cent pro Minute in Rechnung gestellt. Das gilt auch für eine Reihe weiterer Lokalanbieter. Betroffen sind davon auch die Festnetznummern von o2 Genion und Vodafone Zuhause, die über BT Germany geschaltet sind. Einzige Ausnahme von dem Zuschlag sind Arcor-Nummern.

Hintergrund für diesen Aufpreis sind die erhöhten Interconnection-Kosten, die die betroffenen Anbieter berechnen, wenn die T-Com und andere Anbieter ihre Gespräche zu diesen Anschlüssen durchstellen. Betroffen sind davon mehr als 20 Telefongesellschaften. Ob für eine einzelne Rufnummer ein Zuschlag anfällt oder nicht, kann unter der kostenfreien Rufnummer 0800-3309576 abgefragt werden.