Neuer Mobilfunk-Discounter

mobilcom startet eigenen Billiganbieter

18 Cent pro Minute: Klarmobil soll simyo Konkurrenz machen
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Der Mobilfunkprovider mobilcom will in dieser Woche einen eigenen Billiganbieter starten. "Wir werden den Pionier simyo unterbieten. Der Tarif für alle Gespräche wird rund 18 Cent betragen", sagte der neue Vorstandschef Eckhard Spoerr der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". SMS werden zwischen 12 und 14 Cent kosten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Billiganbietern wird Klarmobil.de nicht auf das Mobilfunknetz von E-Plus, sondern auf das T-Mobile-Netz aufsetzen.

Klarmobil kommt nur wenige Tage nach dem Hamburger Anbieter blau.de auf den Markt, der wie berichtet seinen ersten 100 000 Kunden Gesprächstarife von 17,9 Cent verspricht, dann aber auf 18,9 Cent je Minute anhebt. blau.de setzt auf das E-Plus-Netz auf.

Bei Klarmobil.de handelt es nciht nicht um ein Prepaid-Produkt, sondern wie bei SIMply von Victorvox um einen grundgebührfreien Vertrag, der aber weder Mindestumsatz noch eine Mindestlaufzeit enthält. Vorteil dieser Lösung: Die Rufnummern können von anderen Anbietern mitgenommen werden.

Ehrgeizige Ziele

Die Gesellschaft mit Namen Klarmobil ist vollständig im Besitz des Büdelsdorfer Unternehmens und nutzt das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom. Spoerr will mit seiner Billigmarke den Erfolg der E-Plus-Tochter simyo kopieren. simyo gewann bislang über 250 000 Kunden. Weitere Einzelheiten zu dem neuen Angebot werden wir Ihnen in Kürze berichten. Eine Übersicht über die aktuellen Angebote der Prepaid-Discounter finden Sie auf unserer Info-Seite. Einen weiteren Vergleich von Billig-Anbietern, der auch Laufzeitverträge berücksichtigt, finden Sie ebenfalls auf unseren Seiten.

Spoerr erwartet, dass 18 bis 20 Millionen Mobilfunknutzer im kommenden Jahr einen neuen Vertrag abschließen oder ihren Anbieter wechseln werden. "Die Billiganbieter werden davon drei bis vier Millionen Kunden gewinnen können. Klarmobil wird sich im kommenden Jahr unter den drei größten Anbietern etablieren", sagte Spoerr.

freenet: IP1 kommt endlich

Auch von freenet gibt es Neuigkeiten: Der Anbieter wird in den kommenden Wochen das Internet-Handy IP1 auf den Markt bringen, das Telefongespräche zu Hause über das Internet transportiert, unterwegs aber das normale Mobilfunknetz nutzt. Spoerr hatte das Handy bereits zur Computermesse CeBIT im März angekündigt. Jedoch hatten technische Schwierigkeiten den Verkaufsstart immer wieder verzögert. Spoerr bestätigte gegenüber der FAZ weiterhin Interesse, das Telekommunikationsunternehmen Arcor zu übernehmen. "Ich erwarte aber einen Bieterwettbewerb um Arcor." Wie berichtet ist der mobilcom-Großaktionär Texas Pacific Group (TPG) auf der Suche nach Partnern für mobilcom, mit denen ein starkes Wachstum realisiert werden kann. Neben mobilcom/freenet sollen auch die Beteiligungsgesellschaften Apax Partners und Permira sowie United Internet an Arcor interessiert sein.