Reife

2005: Ein Terabit jede Sekunde auf den Internet-Backbones

Aber weniger steile Zuwachsraten im internationalen Datenverkehr
Von Christian Horn

Das Datenverkehrsaufkommen auf den internationalen Internet-Backbones wuchs im Jahr 2005 nur etwa halb so schnell wie im Vorjahr. Belief sich 2004 die Steigerungsrate noch auf 103 Prozent, flachte die Steigerungskurve im Jahr 2005 auf 49 Prozent ab. Das berichtet das Marktforschungsunternehmen TeleGeography in seiner aktuellen Bestandsaufnahme des weltweiten Backbone-Datenverkehrs. TeleGeography zufolge legten, verglichen mit den explosiven Zuwachsraten der Vorjahre, auch die Wachstumsregionen des Internet Asien (64 Prozent) und Lateinamerika (70 Prozent) nun bescheidener zu.

Mitte des Jahres 2005 erreichte der durchschnittliche Datendurchsatz auf den internationalen Internet-Backbones einen Wert von knapp unter einem Terabit pro Sekunde. Bis zum Jahr 2008 soll der Durchschnittswert des internationalen Datenverkehrs zwischen zwei und drei Terabit pro Sekunde liegen, prognostiziert TeleGeography.

Das verlangsamte Wachstum im Datenverkehrsaufkommen sei ein Zeichen einer allmählichen "Reife" des Internet nach einem Jahrzehnt ungezügelten Wachstums, interpretiert TeleGeography die abflachte Steigerungsrate. "Aber es ist immer noch ein ganz schön robustes Wachstum", kommentiert TeleGeography-Analyst Alan Mauldin. Ein weiteres "Reife"-Indiz sieht TeleGeography im gebremsten Preisverfall beim Backbone-Access. Waren im Jahr 2004 die Access-Preise dem Vorjahr gegenüber noch um 50 Prozent gefallen, sanken die Access-Preise 2005 im Vergleich zu 2004 nur noch um etwa 30 Prozent. TeleGeography zufolge gaben viele Backbone-Provider an, die Preise nicht weiter senken zu wollen.