Vorführung

Siemens zeigt DVB-H live auf der IFA

Live-Übertragung von TV-Programmen auf Handy-Prototyp
Von Volker Schäfer

Siemens wird auf der Internationalen Funkausstellung, die vom 2. bis 7. September in Berlin stattfindet, DVB-H demonstrieren. Programme verschiedener Fernsehsender werden zu diesem Zweck über eine von Siemens entwickelte Server-Plattform auf den Prototyp eines Telefons übertragen, das solche Dienste empfangen kann.

Der deutsche Elektronik-Hersteller hat die Server-Plattform und das Test-Handy eigens entwickelt, um Mobilfunk-Netzbetreibern die Möglichkeit zu geben, DVB-H-Pilotversuche mit möglichst geringem technischem Aufwand zu testen. So könne unter anderem die Akzeptanz von DVB-H-Diensten bei den Endverbrauchern erforscht werden.

Über das DVB-H-Testsystem von Siemens lassen sich nach Angaben des Herstellers nicht nur Live-TV- und Radioprogramme, sondern auch speziell aufbereitete Video-Streams übertragen. Eine Zugangskontrolle soll dafür sorgen, dass Premium-Inhalte nur von Nutzern empfangen werden können, die hierfür eine entsprechende Berechtigung haben.

EPG inklusive

Auch ein elektronischer Programmführer (EPG) kann über das DVB-H-System von Siemens übertragen werden, so dass die Nutzer sich möglichst einfach durch die angebotenen Inhalte klicken können. Ähnliche Dienste gibt es bereits beim digitalen Fernsehen über Satellit, Kabel und Antenne.

Das Testgerät, auf dem Siemens auf der IFA die DVB-H-Inhalte zeigt, soll mit einem großen VGA-Touchscreen ausgestattet sein. Das Gerät bietet Stereo-Sound und kann neben dem DVB-H-Empfang auch als Mobiltelefon und PDA genutzt werden. Schon auf der CeBIT im März stellte Siemens den Prototypen eines ersten DVB-H-Empfängers vor.

Wann DVB-H in Deutschland offiziell ans Netz geht, ist derzeit noch nicht bekannt. Einige Landesmedienanstalten bereiten aber bereits die Ausschreibung entsprechender Übertragungskapazitäten vor. Angestrebt wird ein Marktstart zur Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer nächsten Jahres.