IBM-Report

Spam-Anteil im E-Mail-Verkehr sinkt

Internetattacken richten sich immer mehr an profitträchtige Ziele
Von Björn Brodersen

Sicherheitsattacken im Internet, die den Angreifern finanziellen Profit versprechen, haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 50 Prozent zugenommen. Die auf Profit ausgerichteten Angriffe zielen dabei vor allem auf Regierungs-, Finanz- und Gesundheitsinstitutionen. Dort versuchen die Betrüger, geheime Daten zu stehlen oder Geld zu erpressen. Das besagt der "Global Business Security Index", mit dem Experten des Elektronikkonzerns IBM und von Partnerunternehmen weltweite Sicherheits-Trends sammeln und analysieren. Zu ähnlichen Ergebnissen ist auch der Anti-Virus-Softwarehersteller Kaspersky Labs in seinem zweiten Quartalsbericht zu IT-Bedrohungen gekommen Rückläufig ist den Angaben zufolge dagegen die Zahl der unerwünschten Werbe-E-Mails.

Laut dem Bericht von IBM traten von Januar bis Ende Juni weltweit mehr als 237 Millionen Angriffe im Netz auf. Davon richteten sich 54 Millionen an Behörden, 36 Millionen an die Herstellerindustrie und 34 Millionen an Bankhäuser. IBM machte zudem 35 Millionen Phishing-Attacken aus, mit denen die Betrüger an die geheimen Kontodaten von unachtsamen Internetnutzern gelangen wollen. Die Anzahl der mit einem Virus verseuchten E-Mails stieg von Januar bis Juni um 16 Prozent. Ende Juni enthielt nach Angaben des Reports eine von 28 E-Mails einen digitalen Schädling, Ende Dezember 2004 war es noch eine von 52. Der am weitesten verbreitete Schädling war der in verschiedenen Varianten kursierende Mytob-Wurm.

Der Anteil der Spam-E-Mails sank dagegen laut dem IBM-Report von 83 Prozent im Januar auf 67 Prozent Ende Juni. Damit enthalten zwei von drei E-Mails unerwünschte Informationen.