Abkommen

Alles beim Alten für Inkasso bei Call by Call

0900-Nummern nun auch aus Netzen alternativer Betreiber erreichbar
Von Björn Brodersen

Die im VATM und Breko zusammengeschlossenen Telekommunikationsunternehmen haben sich nach intensiven Verhandlungen mit der Deutschen Telekom AG auf eine neue Vertragsgrundlage für die Produktabrechnung und das Inkasso geeinigt. Die alternativen Anbieter können nun die sogenannten Fakturierungs- und Inkassodienste der T-Com für ihre Leistungen in einem erweiterten Umfang in Anspruch nehmen. Zudem kann die T-Com umgekehrt erstmalig von anderen Teilnehmernetzbetreibern Fakturierungs- und Inkassodienste beziehen. Damit sind nun die abrechnungstechsnischen Voraussetzungen geschaffen, um frei tarifierbare Mehrwert-Nummern (0190-0- und 0900-Nummern) auch aus den Netzen alternativer Telefongesellschaften nutzbar zu machen. Ob diese Service-Nummern künftig aus den jeweiligen Netzen erreichbar sein werden, obliegt aber der Entscheidung der Netzbetreiber.

Service-Rufnummern sind nun für alle Telefonkunden erreichbar

Für die Kunden alternativer Netzbetreiber könnte die Telefonrechnung dadurch künftig höher werden. Schließlich waren gerade die besonders teuren Mehrwertdienste-Nummern mit hohen Blockentgelten bisher von den alternativen Netzbetreibern aus nicht erreichbar. Für die Anbieter solcher Dienste erschließen sich durch die erweiterte Erreichbarkeit der Mehrwertdienste-Nummern neue Kundenkreise, was mit der wachsenden Zahl der Abwanderungen von Telekom-Anschlusskunden zu alternativen Carriern nicht außer Acht gelassen werden darf.

Wie die neue Regelung die Kunden vor den schwarzen Schafen der Branche besser schützt, ließen die Branchenverbände noch offen. Die genauen Details der Vereinbarung sollen erst in Kürze auf der VATM-Website veröffentlicht werden.

Neue Vereinbarung soll Regulierung weiter abbauen

Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM, begrüßt das Verhandlungsergebnis: "Nach dem wegweisenden Durchbruch für ein neues Fakturierungs- und Inkassoregime im Jahr 2004 haben wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einem diskriminierungsfreien und gemeinsamen Markt bei der Gestaltung von Abrechnungsfragen erreicht." Das neue Verhandlungsergebnis wolle Regulierungsauflagen und -verpflichtungen ersetzen und dazu beitragen, Regulierung weiter abzubauen.