Ausland

T-Mobile USA: Verkaufen oder nicht verkaufen?

Gerüchte über Abstoßung der Telekom-Tochter verstummen nicht
Von dpa / Björn Brodersen

Die Konkurrenten wie Verizon, Cingular Wireless und AT&T Wireless schienen uneinholbar. Doch T-Mobile USA drehte auf: In diesem Jahr soll die 20-Millionen-Kunden-Marke übersprungen werden. Nach der ersten großen Fusionswelle ist die Zahl der nationalen Anbieter auf vier geschrumpft. Anders als in Europa könne man in den USA als Nummer vier bestehen, da die absoluten Kundenzahlen höher seien, sagte der Chef von T-Mobile USA, Robert Dotson, erst vor wenigen Wochen am Firmensitz in Seattle.

Die Telekom hat sich einiges vorgenommen

Tatsächlich hat die Telekom sich einiges vorgenommen: "T-Mobile USA wird auch zukünftig der wesentliche Wachstumstreiber für die Mobilfunkdivision der Deutschen Telekom sein", heißt es im Verschmelzungsbericht von T-Online aus dem März dieses Jahres. Nach dem dort aufgeführten 10-Jahres-Plan sollen sich die Umsätze bis 2014 auf 18,4 Milliarden Euro praktisch verdoppeln. Bei der Kundenzahl wird eine Größenordnung zwischen 30 Millionen und 35 Millionen genannt.

Schon heute liegt die Gesellschaft mit mehr als 9 Milliarden Euro Umsätze deutlich vor ihrer deutschen Schwester, wenngleich die auf deutlich mehr Kunden kommt. Aber in den USA telefonieren die Teilnehmer im T-Mobile-Netz rund vier Mal so viel und tragen somit zu einem höhere Umsatz pro Kunde (ARPU) bei, den die Telekom für die kommenden zehn Jahr auf durchschnittlich 50 US-Dollar beziffert.

Trotzdem muss der rosa Riese für den weiteren Netzausbau und den Erwerb von UMTS-Lizenzen viel Geld in die Hand nehmen. Für den Erwerb von Lizenzen und den Netzausbau werden in der Branche Summen zwischen 6 Milliarden und 10 Milliarden Euro genannt. Kitz: "Das wird den Cash-flow (Liquidität) der Telekom stark belasten."