Ausland

Wann lohnt der Kauf einer ausländischen Prepaid-SIM?

Welches ist die günstigste Variante für Mobiltelefonate im Ausland?
Von Julia Scholz

Selbstverständlich für viele geht das Mobiltelefon heute mit auf Reisen. Am Urlaubsort würde eher mangelnder Empfang als das normale Funktionieren für Überraschung sorgen. Alles andere als gewohnt sind jedoch die Gesprächspreise mit dem heimatlichen Mobilfunktarif. Ein Blick in unseren Reiseratgeber offenbart für Reiseziele weltweit, wie die Mobilfunkbetreiber Gespräche aus dem Ausland mit teuren Roamingkosten belegen. Den meisten ist das Problem bekannt und das Handy wandert daher auch nur für den Ernstfall ins Reisegepäck. Aber auch das Versenden einer SMS ins Ausland oder aus dem Ausland wird von den Providern mit höheren Entgelten belegt. Schaltet man sein Handy nicht aus und wird angerufen, bezahlt man für die Weiterleitung des Gespräches jenseits der deutschen Grenze ebenfalls teure Gebühren. Lässt man aus diesem Grund das Gerät meistens ausgeschaltet, können eingehende Nachrichten auf die Mailbox zur Kostenfalle werden.

Kostensparende Alternativen zur SIM-Karte des deutschen Providers

Wie kommuniziert man im Urlaub am besten? Stellt sich fast die Frage, wozu das Handy eigentlich noch mitnehmen, wenn man in fast jedem Falle Gefahr läuft, hohe Kosten zu verursachen. Mit speziellen Auslandsangeboten in der Reisezeit werben die großen deutschen Mobilfunkprovider für den Gebrauch des Handys auch im Ausland. Jedoch so richtig günstig sind diese Angebote im Vergleich zu inländischen Mobilfunkgesprächen nicht. In jedem Falle hat der Kunde Zusatzkosten, die sich entweder in einer hohen Verbindungsgebühr oder in Kosten für empfangene Anrufe ausdrücken. Zum Teil sind diese Sonderangebote auch nur für ausgewählte Tarifgruppen verfügbar.

Welche Alternativen bieten sich also dem Urlaubsreisenden, der auch im Ausland nicht auf diesen Kommunikationskanal verzichten möchte. Eine Lösung für Mobiltelefonierer, die in vielen verschiedenen Ländern unterwegs sind, ist die seit Jahresbeginn in Deutschland angebotene GlobalSIM. Eingehende Anrufe sind damit zumeist kostenlos und die Gesprächsminute in etliche europäische Länder wird lediglich mit 39 bis 49 Cent berechnet. Allerdings fällt auch hier ein Verbindungsentgelt an und die Abrechnung erfolgt nur im Minutentakt.

Vorteil einer ausländischen Prepaid-Karte

SIM only von Orange Großbritannien Die sicherste Variante, Kosten für eingehende Anrufen zu umgehen, ist der Kauf einer Prepaidkarte des jeweiligen Urlaubslandes. Mit dieser SIM-Karte kann man sein Handy bedenkenlos im Ausland einschalten und ist ohne eigene Kosten jederzeit von zu Hause aus erreichbar. Mit entsprechenden Call-by-Call-Vorwahlen ist der Anruf für Freunde und Verwandte oftmals sogar preiswerter als Telefonate vom Festnetz zum Mobiltelefon innerhalb von Deutschland.

Voraussetzung für die Nutzung einer ausländischen Prepaid-SIM-Karte im eigenen Handy ist die Freischaltung des Gerätes. Das ist jedoch nur für Handynutzer zu beachten, die auch zu Hause mit Prepaidkarte unterwegs sind. Hat man zu seiner Prepaidkarte ein subventioniertes Mobiltelefon erhalten, so ist dieses in aller Regel für die Nutzung mit anderen SIM-Karten gesperrt. Gegen ein Entgelt bieten die Mobilfunkprovider jedoch die Entsperrung des Handys an. Plant man also den Erwerb einer ausländischen SIM-Karte, sollte man sich als Prepaidkarten-Nutzer vorher versichern, dass sein Gerät entsperrt ist. Dann steht der Nutzung einer ausländischen SIM-Karte fast nichts mehr im Wege.

Leider ist der Verkauf von Prepaidkarten an "Ausländer" selbst innerhalb der EU nicht in allen Ländern selbstverständlich. Negative Erfahrungen in dieser Hinsicht machten teltarif-Mitarbeiter z.B. in der Schweiz und in Italien. Allerdings lohnt sich auch dort oftmals der Versuch in einem anderen Geschäft. Ist man nicht sicher, dass der Kauf im geplanten Reiseland möglich ist, empfiehlt es sich, zur Sicherheit die SIM-Karte des deutschen Providers nicht von vorn herein zu Hause zu lassen. In den meisten Ländern sollte es jedoch kein Problem sein. Damit bleibt nur die Frage, ob sich der Erwerb wirklich lohnt.