Schwach

Capital: Bisher nur 450 000 UMTS-Handys verkauft

Absatz der UMTS-Laptopkarten läuft besser
Von Thorsten Neuhetzki

Nur extrem langsam geht der Vertrieb von UMTS in Deutschland voran. T-Mobile, E-Plus und o2 hatten bis Ende April gerade 151 000 UMTS-Handys vekauft. Das zeigen Zahlen des Marktforschungsunternehmens Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK), die das Wirtschaftsmagazin Capital nun veröffentlicht hat. Nicht viel besser sieht es bei Vodafone aus, die besonders für UMTS warben und deren Vertrieb von der GfK nicht erfasst wird: Die Düsseldorfer haben nach Recherchen des Wirtschaftsmagazins etwa 300 000 UMTS-Handys verkauft. Damit ist nur etwas mehr als jeder Hundertste der 27 Millionen Vodafone-Kunden hierzulande mit seinem Handy zur neuen Technik gewechselt.

Etwas erfreulicher sieht es bei UMTS-Datenkarten für Laptops aus. T-Mobile und Vodafone, die beiden Marktführer, haben gemeinsam nach Einschätzung von Capital rund 350 000 Karten für das mobile Surfen per tragbarem Computer verkauft - Tendenz deutlich steigend. Dabei können neue Pläne der Computerhersteller das UMTS-Geschäft ankurbeln: Sowohl Dell als auch Samsung planen, UMTS-Modems direkt ins Laptop einzubauen und damit die teure Nachrüstung mit einer separaten UMTS-Karte unnötig zu machen.

Die nur niedrige Nachfrage der Kunden verschärft die Preisschlacht zwischen den Wettbewerbern. Nach einer Berechnung der Unternehmensberatung Arthur D. Little für Capital haben die UMTS-Netze die Kapazität im deutschen Mobilfunk um rund 160 Prozent erhöht. Die UMTS-Netze sind aber nach Insiderangaben maximal zu zehn Prozent ausgelastet. Entsprechend deutlich fallen momentan die Preise - bei T-Mobile bedeuten die vergangene Woche verkündeten neuen UMTS-Tarife eine Preissenkung von in der Spitze 82 Prozent.

Die aktuelle Diskussion des Telekom-Vorstandes über das Geschäft von T-Mobile USA hängt nach Einschätzung von Capital unmittelbar mit dem schwachen UMTS-Start hierzulande zusammen. Gerade weil UMTS bisher so schlecht läuft, stellt sich die Frage, ob sich eine Aufrüstung des US-Netzes auf UMTS für möglicherweise mehr als zehn Milliarden Euro lohnt - alternativ könnte ein Verkauf des US-Investments klüger sein.