Verschmelzung

CallingCard-Tochter kommt zu T-Com zurück

Tarife ändern sich nicht
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Die DeTeCardService GmbH, die Callingcard-Tochter der Deutschen Telekom wird zum 1. Juli 2005 mit der T-Com verschmelzen. Die T-Com, die Festnetzsparte der Telekom, tritt dabei als Rechtsnachfolger ein. Alle bisherigen Callingcards von DeTeCardService müssen ab dem 27. Juli in die neue T-Card umgetauscht werden. Das teilt T-Com/DeTeCardService auf seiner Homepage [Link entfernt] mit. Die Marke isicall-by-call wird nicht weiter verfolgt, wer die Seite [Link entfernt] aufruft, landet direkt bei der T-Com.

Auch die Technik der T-Card wird modernisiert. Alte und neue T-Card-Kunden werden gebeten, sich über ein Internet-Portal anzumelden, wo sie bis zu vier Handy- oder Festnetz-Rufnummer angeben können. Ruft man künftig von einer dieser Nummern die T-Card-Einwahlplattform (z.B. 0800-3300222) an, wird man automatisch erkannt und erspart sich das Eintippen der Kartennummer.

T-Card Tarife bleiben - Zahlungsart ändert sich

Tariflich ändert sich bei der klassischen T-Card nichts. Bei der Einwahl vom heimischen Festnetz kostet eine Verbindung zum deutschen Festnetz sowie zu 0180- und 0700-Sonderrufnummern weiterhin generell 20 Cent pro Minute, unabhängig von der Tageszeit. Abgerechnet wird im Minutentakt. Anrufe zum deutschen Mobilfunk werden wie bisher mit 25 Cent pro Minute berechnet. Erfolgt die Einwahl über ein Handy, so werden zum deutschen Festnetz oder anderen deutschen Handynetzen generell 39 Cent pro Minute fällig.

Geblieben sind auch die saftigen Aufschläge bei Nutzung der T-Card an einer öffentlichen Telefonzelle. Bei diesen Gesprächen kommen noch einmal 28 Cent pro Minute hinzu. Bei Anrufen ins Ausland wird nicht zwischen Festnetz oder Mobilfunk unterschieden. Die Minutenpreise reichen von 50 Cent für europäische Ziele bis zu wenig attraktiven 1,47 Euro für Welt-4-Ziele. Bei Anrufen von Welt 4 nach Welt 4 kann der Preis auf bis zu 3,28 Euro pro Minute steigen, weil die Verbindung immer über Deutschland hergestellt wird.

Die Auskunftsdienste der T-Com kosten 1,49 Euro pro Minute (vom Handy 1,64 Euro), die Kosten für Premium-Dienste (0900) werden vor der eigentlich Verbindung angesagt.

Neue Zahlungsmethode - nur noch Prepaid?

Wie viele Kartenkennungen im Umlauf sind, die nie oder nur selten genutzt wurden, ist nicht bekannt. Die ursprüngliche Abrechnung über die heimische T-Rechnung wurde vor einigen Jahren abgeschafft, stattdessen schickte DeTeCardService von Zeit zu Zeit eine Rechnung, deren Porto oft höher als der vertelefonierte Betrag sein konnte - auf die Dauer war das für das Unternehmen eher unrentabel.

Künftig muss ein Guthaben im Voraus eingezahlt werden. Welche Summen dabei erwartet werden und wie die "Nachladung" im Detail funktioniert, war noch nicht zu erfahren. Immerhin stellen die AGBs klar, dass man bei einer Kündigung (werktäglich möglich) sein Geld zurück bekommt, bis auf eine Bearbeitungsgebühr von 10 Euro. Aus Kundensicht ist die Prepaid-Methode denkbar unpraktisch, wenn die Karte nur sporadisch eingesetzt werden soll und man im Ernstfall nicht abschätzen kann, wie viel Guthaben man benötigt.

Eine Calling-Card-Kennung kann dann hilfreich sein, um zum Beispiel im Notfall an den Basis-Telefon-Apparaten von T-Com telefonieren zu können, die aus Kosten- und Sicherheitsgründen weder Münzgeld noch Telefonkarten akzeptieren. Telefonzellen mit Münzspeicher wurden gerne von Dieben geplündert, frühere Chipkarten konnten von findigen Bastlern überlistet und illegal nachgeladen werden. Prinzipiell können an den Basisapparaten auch die Callingcards andere Anbieter verwendet werden, sofern ihre Einwahl über 0800 möglich und vom Anbieter freigegeben ist.

Die T-Card bietet weltweit viele (meist kostenfreie) Einwahlrufnummern an. Eine Anschluss- oder Grundgebühr fällt nicht an. Ebenso wird kein Mindestumsatz erwartet. Von der Änderung werden auch Besitzer der HappyDigits-Callingcard betroffen sein, dort gibt es aber zurzeit noch keine Hinweise auf die geplanten Änderungen. Vermutlich werden alle T-Card Kunden werden noch gesondert per Post informiert.

Wer mit dem neuen Prepaid-Verfahren nicht einverstanden ist, kann seine Karte kündigen, die Zugangskennung wird dann abgeschaltet. T-Com wäre gut beraten, die Möglichkeit einer Postpaid-Nutzung mit Bezahlung über die heimische Telefonrechnung anzubieten. Die im Internet veröffentlichten AGB sagen dazu jedoch nichts aus.