Abrechnungspanne

Rückerstattungen von Colt brauchen ihre Zeit

Kunden warten weiterhin auf fehlerhaft abgebuchten Betrag
Von Björn Brodersen

Jeden Monat trifft pünktlich die Telefonrechnung ein. Wer seine angefallenen Kosten nicht rechtzeitig begleicht, muss damit rechnen, dass ihm Mahngebühren berechnet werden und später ihm der Anschluss bzw. ein Dienst gesperrt wird. In umgekehrten Fällen muss der Telefonteilnehmer jedoch bisweilen lange warten. Zum Beispiel beim Netzbetreiber Colt.

Wie bereits im April berichtet, gab es bei dem mobilen Bezahldienst Crandy eine Abrechnungspanne, von der eine Kundenzahl im dreistelligen Bereich und auch die teltarif-Redaktion betroffen war. Ausgelöst hat die Abrechnungspanne anscheinend aber nicht der Diensteanbieter, sondern der Netzbetreiber Colt. Den betroffenen Kunden wurde eine Rückerstattung des fälschlicherweise abgerechneten Betrags auf einer der folgenden Telefonrechnungen versprochen. Bislang hat sich der Netzbetreiber aus Frankfurt am Main aber nicht bewegt, auf unserer Mai-Abrechnung fehlt weiterhin der Rückerstattungsposten. Auf eine Rückmeldung von Colt auf unser telefonisches und schriftliches Auskunftsersuchen warten wir - wie wahrscheinlich noch viele weitere Kunden - seit Anfang des Monats vergeblich.

Das Aufladen von Prepaid-Mobilfunkkarten mit dem mobilen Bezahlsystem Crandy NCS mobile payment Bank GmbH geschieht durch einen Anruf von einem Festnetzanschluss der Deutschen Telekom aus. Für die Direktaufladung muss der Nutzer eine Servicenummer anwählen, dort seine Handynummer eingeben und die Eingabe mit der Stern-Taste bestätigen. Das Guthaben soll nach dem Anruf sofort zur Verfügung stehen. Für jede Aufladung zahlt der Nutzer insgesamt 17,50 Euro. Bei der Produktvorstellung von Crandy führten wir zwei kurze Tests des Angebots durch. Dabei wurde uns in einem Fall für eine nur sechs Sekunden dauernde Verbindung über die 0900-1-Nummer 17,50 Euro in Rechnung gestellt, obwohl wir keine Handy-Nummer angegeben haben.

Crandy ist verärgert über das Verhalten des Netzbetreibers

Bei Crandy zeigt man sich verärgert über das Verhalten der Frankfurter, schließlich fallen die negativen Schlagzeilen auch auf den Diensteanbieter zurück. "Das Problem liegt also ausschließlich bei Colt", bestätigte uns Markus Klier, Leiter Externe Kommunikation bei Crandy. "Ich finde es kaum nachvollziehbar, dass Sie nach über drei Monaten immer noch keine Rückbuchung erhalten haben." Dieses Verständnis werden wohl auch die Kunden, die immer noch auf ihre Erstattung warten, nicht aufbringen.

Weitere Reaktionen zu Crandy und Colt finden Sie auch in unserem unten stehenden User-Forum. Zudem haben sich weitere Leser, die auch von der fälschlichen Abbuchung betroffen waren, per E-Mail an uns gewandt. Einige Kunden haben den Berichten zufolge eine Rückerstattung erhalten.