Push-to-Talk

OMA: Offener Industriestandard für PTT

Open Mobile Alliance will Interoperabilität von Push-to-Talk verbessern.
Von Marie-Anne Winter

Die Open Mobile Alliance (OMA) gab die Verfügbarkeit des Open Mobile Alliance "Push To Talk Over Cellular" 1.0 Candidate Enabler (Open Mobile Alliance PoC 1.0) bekannt, der der Mobil-Branche zusätzliche Möglichkeiten verschafft, neue PTT- bzw. PoC-Dienste über verschiedene Betreiber, Gebiete und Geräte weltweit anzubieten.

Open Mobile Alliance PoC 1.0 wurde von Mitgliedern der Open Mobile Alliance gemeinsam entwickelt und bietet eine wechselseitige Kommunikationsform, dank derer Mobiltelefonbenutzer unmittelbar mit einem oder mehreren Anwendern kommunizieren können, ähnlich wie mit einem Walkie-Talkie. Open Mobile Alliance PoC 1.0 bietet:

  • One-to-One PoC Session: die grundlegende Form, ein Gespräch zwischen zwei Anwendern zu vermitteln
  • One-to-Many PoC Session: gibt dem Anwender die Möglichkeit, ein Gespräch mit mehreren anderen PoC Abonnenten einer ad hoc oder bereits vorher definierten Gruppe zu führen
  • Instant Personal Alert: über ihn kann der anrufende Anwender einem anderen mitteilen, dass er mit ihm sprechen möchte und ihn auffordern, "zurückzurufen"
  • Group Advertisement: die Möglichkeit, andere Anwender über die Existenz einer PoC Gruppe zu informieren
Open Mobile Alliance PoC 1.0 umfasst wichtige Features anderer Open Mobile Alliance Enabler, unter anderem des Open Mobile Alliance XML Document Management Enabler und des Open Mobile Alliance Presence Enabler. Von ihnen stammen das Gruppenlisten-Management und die Integration der Anwenderanwesenheits- und Verfügbarkeits-Information des Open Mobile Alliance PoC 1.0.

"Die Fertigstellung der Open Mobile Alliance "Push to Talk Over Cellular"-Spezifikation ist ein wichtiger Meilenstein für die Mobilfunk-Branche. Viele Betreiber bieten ihren Privat- und Geschäftskunden bereits PoC-Dienste an und die Anbieter richten ihre Produkte bereits entsprechend aus. Was die Branche jedoch erwartete ist ein gemeinsam vereinbarter, offener Standard, der die Interoperabilität der Geräte und Dienste erleichtert", sagte Jari Alvinen, Vorstandsvorsitzender der Open Mobile Alliance.

PTT-Branchentreffen am 23. Juni

Open Mobile Alliance führt kürzlich das erste Interoperabilitäts-Test-Fest für Open Mobile Alliance PoC 1.0 durch. Dabei wurden sechs Server und acht Klienten, die den Open Mobile Alliance PoC 1.0 Enabler einsetzten, getestet. Die Open Mobile Alliance Interoperabilitäts-Tests sind ein wichtiger Schritt im Rahmen des Open Mobile Alliance Release Programms und bieten die Möglichkeit, das grundlegende Zusammenwirken von Diensten verschiedener Anbieter in einer Produktionsumgebung zu testen.

Zur Unterstützung der Herausgabe von Open Mobile Alliance PoC 1.0 richtet Open Mobile Alliance eine Branchenveranstaltung aus, auf der Führungspersönlichkeiten von Cingular Wireless, Ericsson, Nokia, Siemens, Sonim und Vodafone sich zu einer gemeinsamen Podiumsdiskussion über die Bedeutung des PoC Standards und ihr Engagement für die neue, jetzt zur Verfügung stehende Spezifikation zusammen kommen werden. Iain Gillott, Gründer von iGillottResearch und anerkannte Autorität in der Mobilfunk-Branche, wird die Diskussion moderieren. Die PoC-Veranstaltung wird am 23. Juni, in San Diego, Kalifornien (USA), stattfinden.

"Mit der Veröffentlichung durch die Open Mobile Alliance gibt es nun den ersten offenen Standard für "Push To Talk Over Cellular" und die Entwicklung entsprechender interoperabler Dienste und Anwendungen", sagte Iain Gillott, Präsident von iGillottResearch. "Eine breite Annahme bei den Dienstleistern wird neue hochwertige Dienste über PoC nach sich ziehen. Letztlich werden so dem Privat- und Firmenkunden neue Features geboten und der Funk- und Mobil-Branche neue Umsatzmöglichkeiten verschafft".