lückenlos

Satelliten-Telefonnetze sorgen weltweit für Verbindung

Neben Inmarsat inzwischen drei Handynetze zur Auswahl
Von Volker Schäfer

Iridium Iridium war das erste Satelliten-Telefonnetz, das auch mit Handys funktioniert. Diese sind zwar nicht ganz so handlich wie herkömmliche GSM-Mobiltelefone, aber dennoch wesentlich kleiner und transportabler als ein "Inmarsat-Koffer". Iridium Satellite LLC ist außerdem der erste und bis heute einzige Provider, der kontinuierlich eine 100-prozentige Abdeckung der gesamten Erdoberfläche inklusive der Polkappen gewährleisten kann.

Das Iridium-Satellitensystem besteht aus 66 aktiven Satelliten und sechs einzelnen Satelliten, die im Notfall einen ausgefallenen Satelliten ersetzen können. Jede Region der Erde wird ständig von mindestens einem Satelliten abgedeckt. Die Satelliten der ersten Generation werden seit einiger Zeit sukzessive durch neue ersetzt, um einen unterbrechungsfreien Betrieb zu gewährleisten.

Iridium bietet mobilen Nutzern Telefon-, Nachrichten- und Datendienste. Wie bei Inmarsat gibt es auch für Iridium neben Laufzeitverträgen Prepaidkarten. Im Gegensatz zu Inmarsat, wo es zum Teil sogar grundgebührfreie Tarife gibt, hat Iridium die Nutzungsgebühren in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. So muss man für einen Vertrag inzwischen mehr als 25 Euro Grundgebühr im Monat investieren.

Auch die Prepaid-Tarife sind nicht mehr ganz so attraktiv wie früher. Bei einem der beiden Preismodelle zahlt man für die Karte 112,50 US-Dollar (umgerechnet knapp 90 Euro). Die Karte ist einen Monat ab dem Zeitpunkt der Aktivierung gültig und beinhaltet 75 Gesprächsminuten. Eine Minute kostet demnach 1,50 US-Dollar (1,19 Euro). Weitere Kosten - etwa Aktivierungsgebühren - fallen nicht an. Ein Manko ist jedoch, dass die Karte deaktiviert wird, wenn sie nicht innerhalb von 30 Tagen aufgeladen wird.

Alternativ bietet Iridium auch eine Karte mit zwölf Monaten Laufzeit an. Auch hier fallen keine Aktivierungsgebühren an. Dafür muss man gleich 500 Minuten für 700 US-Dollar (rund 550 Euro) kaufen. Die Gültigkeit bereits aktivierter SIM-Karten kann für 27 Dollar (22 Euro) um einen Monat verlängert werden. Zusätzliches Gesprächsguthaben ist in dieser Option aber nicht enthalten. Wer innerhalb des gebuchten Zeitfensters mehr Gesprächszeit benötigt, kann 50 Minuten für 75 Dollar (60 Euro) hinzukaufen. Die Gültigkeitsdauer der Karte ändert sich dadurch nicht.

GlobalStar mit großen Lücken

Globalstar Alternativen zu Inmarsat und Iridium könnten GlobalStar und Thuraya sein. Diese beiden Netzbetreiber bieten auch International Roaming an. Somit können GlobalStar-Telefone auch mit Vertragskarten von T-Mobile und Vodafone genutzt werden, während man E-Plus- und o2-Karten auch in ein Thuraya-Handy einlegen kann.

Die Gesprächskosten mit einer deutschen, im Satellitennetz roamenden Karte sind zwar etwas höher als mit einer SIM des Sat-Netzbetreibers. Dafür erspart man sich den zusätzlichen Vertrag oder die Aufladung der zusätzlichen Prepaidkarte, so dass vor allem für Gelegenheitsnutzer auch das Roaming in Frage kommt.

GlobalStar verfügt über 48 Satelliten, die Europa und Amerika fast flächendeckend versorgen. In Asien und Ozeanien gibt es dagegen noch Lücken und von Afrika wird sogar nur der unmittelbar an das Mittelmeer angrenzende Norden versorgt. Auch auf den Weltmeeren hat man nicht immer die Möglichkeit, GlobalStar zu nutzen.

Die Handys für GlobalStar kommen von Telit [Link entfernt] und Ericsson und sind etwas handlicher als die Iridium-Geräte von Motorola. Europäischer Provider für das Satellitennetz ist die italienische Firma Elsacom [Link entfernt] . Die früheren grundgebührfreien Verträge werden leider seit geraumer Zeit nicht mehr angeboten. Die von der Trierer Firma GSM-Profi geplante Prepaidkarte ist bislang nicht realisiert worden.

Thuraya in Europa, Afrika und Asien

Thuraya Thuraya deckt Europa bis auf den Norden Skandinaviens sowie Afrika mit Ausnahme der SADC-Länder im Süden sowie Asien bis zum indischen Subkontinent ab. Genutzt werden zwei geostationäre Satelliten. Als nächstes geplant ist eine Erweiterung des Verbreitungsgebiets in Asien.

Thuraya-Verträge kosten knapp 30 Euro monatlich. Für den Preis kann man auch gleich das weltumspannende Iridium wählen. Vorteil von Thuraya sind aber die kleinen Handys, die nur etwas größer als aktuelle UMTS-Geräte sind. Ebenfalls interessant: Über Thuraya sollen in Kürze auch breitbandige Internet-Verbindungen mit bis zu 144 kBit/s möglich sein.

Ein Problem hat man aber bei Einstieg in die Satellitentelefonie in jedem Fall: Für ein gebrauchtes Telefon sind Preise zwischen 500 und 1 000 Euro keine Seltenheit. Neue Hardware ist oft noch teurer. Lediglich GlobalStar-Geräte sind zum Teil etwas günstiger zu haben.

Weitere Informationen zur mobilen Kommunikation über Satellit haben wir auf einer eigenen Infoseite zusammengefasst.