lückenlos

Satelliten-Telefonnetze sorgen weltweit für Verbindung

Neben Inmarsat inzwischen drei Handynetze zur Auswahl
Von Volker Schäfer

Wer vorwiegend in Städten und Ballungsgebieten unterwegs ist, muss kaum auf lückenlosen Handy-Empfang verzichten. Begibt man sich dagegen in ländliche Regionen oder gar ins Gebirge, so kann es auch in Deutschland mitunter vorkommen, dass die Netzanzeige im Mobiltelefon leer bleibt, weil keines der vier deutschen Mobilfunknetze zu empfangen sind.

Für den privaten Gebrauch ist die Mobilfunkversorgung in Deutschland heut zu Tage völlig ausreichend. Forstarbeiter aber benötigen beispielsweise auch in Wäldern und auf Feldern die Möglichkeit, Kontakt mit Mitarbeitern aufzunehmen. Ingenieure, die ein Bauprojekt im Hochgebirge planen, benötigen auch vor Ort Kommunikationsmittel, obwohl noch keine entsprechende Infrastruktur vorhanden ist.

Weltweit noch große Lücken bei der Mobilfunkversorgung

Inmarsat-Koffer Während die terrestrische Mobilfunkversorgung in den meisten westeuropäischen Ländern mit dem Ausbaustand in Deutschland vergleichbar ist, gibt es in anderen Gebieten noch große Defizite. In Osteuropa, aber auch in den USA sind ländliche Regionen zum Teil nicht versorgt. Viele afrikanische Staaten beschränken sich sogar auf die Abdeckung der größten Städte.

Dennoch gibt es auch in der Hohen Tatra, in der Sahara oder auf der Route 66 die Möglichkeit, jederzeit ein Mobiltelefon zu nutzen. Dort wo die terrestrischen Handynetze versagen, kann man auf die Satellitennetze ausweichen. Eines der vier derzeit verfügbaren Netze, Iridium, ist sogar weltweit flächendeckend verfügbar. Der Pionier unter den Satellitennetzen, Inmarsat, ist ebenfalls fast überall auf der Erde nutzbar, während GlobalStar und Thuraya noch Lücken aufweisen.

Inmarsat war Sat-Pionier

Inmarsat betreibt ein Netzwerk geostationärer Satelliten, die mobile Sprach- und Datenkommunikation ermöglichen. Diesem Netzwerk stehen derzeit neun Satelliten zur Verfügung. Vier Satelliten werden aktiv genutzt, die übrigen fünf dienen als Backup-Satelliten für den Notfall.

Mit Handys ist das System allerdings nicht nutzbar. Die Telefone ähneln einem Notebook, wobei der obere Teil die Antenne ist, die die Verbindung zum Satellitensystem aufnimmt. Diese muss jederzeit auf einen der verfügbaren Inmarsat-Satelliten ausgerichtet sein, um den Dienst nutzen zu können. Im unteren Teil befindet sich das eigentliche Telefon.

Inmarsat ist hauptsächlich für professionelle Anwendungen gedacht und ermöglicht neben der Telefonie auch ISDN-Verbindungen und Datenübertragungen. Der Dienst richtet sich an Firmen, die in entlegenen Regionen arbeiten, an international reisende Journalisten oder auch an Weltreisende.

Zu den Kunden zählen auch Schifffahrtslinien, die ihre Dampfer mit der Satellitentelefonie ausrüsten, um die Kommunikation auf den Weltmeeren zu ermöglichen. Hier werden über Inmarsat Telefongespräche übermittelt, Faxe übertragen und Internet-Verbindungen hergestellt.

Inmarsat wird in Deutschland von France Telecom [Link entfernt] vermarktet. Neben Laufzeitverträgen gibt es auch Prepaidkarten für Kunden, die den Dienst nur gelegentlich benötigen.