vorausbezahlt

Ratgeber: Mit der Prepaidkarte im Ausland telefonieren

Auch mit vorausbezahlten Karten ist International Roaming möglich
Von Volker Schäfer

Einer der großen Vorteile des GSM-Mobilfunks gegenüber früheren Standards für die mobile Telefonie ist die Möglichkeit, das Handy nicht nur im eigenen Netz, sondern auch im Ausland zu nutzen. War das International Roaming, wie die Handytelefonie im Ausland in der Fachsprache heißt, zunächst Kunden mit Laufzeitverträgen vorbehalten, so ist es seit einigen Jahren auch für Benutzer einer Prepaidkarte möglich, im Ausland zu telefonieren.

Früher war hierfür eine separate Anmeldung, verbunden mit einer Bonitätsprüfung, erforderlich. Die im Ausland verursachten Kosten wurden dann oft vom Bankkonto oder der Kreditkarte eingezogen und nicht vom Guthaben auf der Prepaidkarte abgezogen.

Roaming ohne Anmeldung mit allen Karten möglich

Inzwischen sind die Prepaidkarten aller vier deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber für die Telefonie auch jenseits der Landesgrenzen gerüstet. Zusätzliche Anmeldungen und Freischaltungen sind hierfür nicht mehr erforderlich. In vielen Fällen kann man auch im Ausland ganz normal – wie von Deutschland gewohnt – telefonieren. Auch SMS-Mitteilungen sowie in der Regel auch MMS-Fotos und –Bilder können verschickt und empfangen werden. Dennoch gibt es einige Unterschiede zum Roaming für Vertragskunden und zur Telefonie im Heimatnetz, die es zu beachten gilt.

So bietet T-Mobile seinen Prepaidkunden noch nicht die Möglichkeit, in allen Ländern mobil zu telefonieren, die auch Kunden mit einem festen Vertragsverhältnis offen stehen. Die Roamingländer werden aber sukzessive erweitert. Inzwischen können XtraCard-Nutzer aber immerhin in 95 Ländern mobil telefonieren.

In immer mehr Staaten ist es auch möglich, abgehende Gespräche genauso wie im Heimatnetz zu führen. Das heißt, man gibt die gewünschte Telefonnummer über die Tastatur des Handys ein oder wählt diese aus dem Telefonbuch aus. Anschließend startet man durch Drücken der grünen Hörertaste die Anwahl und die Verbindung wird hergestellt.

In einigen Ländern können abgehende Gespräche nur im so genannten USSD-Callback-Verfahren aufgebaut werden. Hierzu gibt man über die Zehnertastatur die Kombination * 111 * gefolgt von der Zielrufnummer und der # Taste ein. Anschließend wird wiederum die grüne Taste betätigt. Nach einigen Sekunden ertönt ein Rufton. Nun nimmt man den Anruf durch erneutes Drücken der grünen Hörertaste an. Danach wird die gewünschte Verbindung aufgebaut.

Vodafone CallYa: Erreichbar in mehr als 130 Ländern

CallYa-Kunden von Vodafone sind in allen Netzen erreichbar, die auch Vertragskunden offen stehen. Damit können die Prepaidkunden immerhin in mehr als 130 Ländern angerufen werden. Selbst abgehende Gespräche aufbauen können CallYa-Fans dagegen nur in knapp 60 Ländern.

Wie bei T-Mobile wird auch hier zwischen direktem Roaming und dem Callback-Verfahren unterschieden, das in einigen Ländern aus abrechnungstechnischen Gründen nach wie vor angewendet werden muss. Die Tastenkombination für den Callback ist dabei die gleiche wie für Xtra-Kunden von T-Mobile, das heißt * 111 * gefolgt von der Zielrufnummer, der # Taste und der grünen Hörertaste.

Als einziger deutscher Netzbetreiber bietet Vodafone seinen Prepaidkunden nach wie vor auch den Abschluss eines Zusatzvertrags für International Roaming an. In diesem Fall werden die im Ausland verursachten Kosten - nach erfolgreicher Bonitätsprüfung - vom Bankkonto des Kunden und nicht von dem Guthaben auf der Handy-Wertkarte abgebucht.

Vorteil der RoamingPlus [Link entfernt] -Freischaltung, wie dieser Sondertarif bei Vodafone heißt, ist die Gleichbehandlung der Prepaidnutzer mit Vertragskunden im Ausland. Das heißt, Telefonie, Fax- und Datendienste sind ohne Einschränkungen und zu gleichen Bedingungen wie für Vertragskunden nutzbar. Für abgehende Gespräche ist kein Callback erforderlich.

Vorteil sind auch die im Vergleich zum für Vertragskunden inzwischen obligatorischen Vodafone World-Tarif zum Teil deutlich günstigeren Tarife. Eine CallYa mit RoamingPlus könnte sich so - je nach Reiseland - auch als Zweitkarte für Kunden mit einem Laufzeitvertrag lohnen.