Übernahme

QSC: Schneller Netzausbau durch Übernahme

Kölner kaufen für 13,8 Millionen Euro 100 Prozent an celox
Von Björn Brodersen

Die QSC AG ist ihrem Ziel, mittelfristig zu den drei führenden alternativen Telekommunikationsanbietern für Geschäftskunden in Deutschland zu gehören, ein Stück näher gekommen. Mit sofortiger Wirkung hat das Kölner Unternehmen die celox Telekommunikationsdienste GmbH in Bonn übernommen. Der Kaufpreis beträgt 13,8 Millionen Euro und wird über eine Sach-Kapitalerhöhung in Aktien gezahlt, teilte QSC heute mit. Zu diesem Zweck würden über 3,5 Millionen neue Aktien geschaffen. 80 Prozent der Aktien sollen von Sal. Oppenheim im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren platziert werden. Für die restlichen 20 Prozent haben sich die Verkäufer auf eine Haltefrist bis mindestens 31. Dezember verpflichtet.

1 000 Hauptverteiler in über 100 Städten

celox ist, wie QSC, vorrangig im VPN-Geschäft für mittelständische und große Unternehmen aktiv, hinzu kommt das Geschäft mit Netzwerkdienstleistungen auf Z-ISP Basis. Das Unternehmen betreibt ein eigenes SDSL-Netz mit über 170 erschlossenen Hauptverteilern in mehr als 30 mittelgroßen deutschen Städten. "Mit dieser Akquisition realisiert QSC sowohl einen besonders schnellen als auch kostengünstigen weiteren Netzausbau in der Fläche und verbreitert gleichzeitig deutlich ihre Kundenbasis", heißt es in der QSC-Mitteilung.

Durch die Akquisition von celox verfügten die Kölner ab sofort über mehr als 1 000 eigene Hauptverteiler in über 100 Städten. Das größere Netz und die erweiterten technischen Möglichkeiten werden den Erwartungen des Unternehmens zufolge das Umsatz- und Margenwachstum im Geschäft mit Unternehmenskunden und Resellern beschleunigen. Gleichzeitig seien erhebliche Kostensynergieeffekte realisierbar: Allein bei den Netzkosten rechnet man nach Abschluss der technischen Integration in 2006 mit Netto-Synergieeffekten von insgesamt über einer Million Euro jährlich.

QSC erhöht Umsatzprognose für 2005

celox soll laut Mitteilung weiter als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Bonn bestehen bleiben und die Geschäftsführung weiter im Amt bleiben. Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2005 und dieser Akquisition erhöht QSC ihre Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr. Das Unternehmen plant jetzt für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von mindestens 183 Millionen Euro. Das entspreche einem Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr von mindestens 25 Prozent.

Im ersten Quartal dieses Jahres steigerte QSC seinen Umsatz um 29 Prozent auf 41,5 Millionen Euro. Der Bruttogewinn stieg um 54 Prozent auf 10,5 Millionen Euro, das vorläufige EBITDA-Ergebnis verbesserte sich auf 0,5 Millionen Euro. Erst gestern berichteten wir, dass QSC eine Kooperation mit dem Mobilfunkprovider debitel für ein DSL-Privatkundenprodukt abgeschlossen hat. Auf Basis der QSC-Infrastruktur wird debitel nach und nach DSL-Produkte mit einer Bandbreite von bis zu 16 MBit/s anbieten. QSC wird dafür der Nachfrage entsprechend ihr eigenes Netz sowohl in der Fläche als auch technologisch mit dem neuen Standard ADSL2+ ausbauen. Erste ausgebaute Region ist Düsseldorf.