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ADSL2+: Versatel setzt konsequent auf mehr Bandbreite

Netzverträglichkeits-Test für bis zu 25 MBit/s laufen bereits
Von Marie-Anne Winter

Auf der heutigen Pressekonferenz von Versatel ging es in erster Linie um das neue Tarifmodell, von dem die Neukunden ab morgen profitieren können und den weiteren Ausbau von DSL. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Versatel, Andreas Heinze, betonte, dass das Unternehmen die Verbreitung von DSL in Deutschland vorantreiben wolle. Die Verbreitung von Breitbandanschlüssen in Deutschland läge derzeit bei 13 Prozent der Haushalte, während es beispielsweise in Japan schon rund 43 Prozent der Haushalte seien und in Südkorea hätten sogar schon 79 Prozent der Haushalte einen breitbandigen Zugang zum Internet.

Die Voraussetzung für attraktive Dienste per DSL sei das neue ADSL2+-Verfahren, mit dem höhere Bandbreiten als bisher erreicht werden können. In Frankreich sei diese Technologie schon weitgehend implementiert. ADSL2+ ermöglicht Download-Raten bis zu 25 MBit/s über etwa einen Kilometer Entfernung. Versatel führt derzeit die notwenigen Netzverträglichkeitsprüfungen im Netz der Deutschen Telekom durch. Diese seien bisher sehr positiv, es sollen sich unproblematisch Datenraten von bis zu 15 MBit/s erreichen lassen. Auch die Reichweite von DSL lässt sich durch den Einsatz von ADSL2+ erweitern: nach Angaben von Versatel um rund 600 Meter im Vergleich zu älteren DSL-Standards. Bereits am Montag berichteten wir über ein entsprechendes Pilotprojekt der T-Com.

Womit die Bandbreite gefüllt werden soll

Wozu brauchen die Internetkunden nun diese hohen Datenraten? Zum einen soll ein besserer Download-komfort für die derzeit gängigen Anwendungen erreicht werden. Eigentlich soll die Einführung von Triple-Play erreicht werden. Das Internet wächst mit Fernsehen und Radio zusammen, über das Versatel-Backbone sollen Fernsehangebote bereitgestellt werden. Über den Fernseher sollen die Kunden künftig per vorkonfigurierter Set-Top-Box auf entsprechende Inhalte ihres PC zugreifen können. Diese Inhalte sollen in das Versatel-übliche Modul-Modell aufgenommen werden.

In den Niederlanden wird ein erstes Triple-Play-Angebot ab dem zweiten Quartal vermarktet. Dazu erwarb Versatel die Pay TV live-Übertragunsrechte für alle Spiele der niederländischen Fußballliga auf die kommenden drei Spielzeiten. Bis Ende der Saison 2007/2008 will Versatel in den Niederlanden eine halbe Million Neukunden für Triple Play gewinnen. Im Geschäftskundenbereich stellte der Anbieter einen UMTS-Zugang für MPLS-basierte VPN. MPLS steht für "Multiprotocol Label Switching". Das bedeutet, dass es für IP-basierte Firmennetzwerke einen mobilen Zugang auch über die neuen UMTS-Netze geben wird. UMTS unterstützt derzeit Datenraten von bis zu 384 kBit/s. Alternativ kann auch GPRS genutzt werden, wenn kein UMTS-Netz zur Verfügung steht. Firmenkunden, die bis zum 30. Juni ein entsprechendes VPN-Produkt beauftragen, können die VPN-Einwahl per UMTS bis zum 31. März 2006 ohne Einrichtungsgebühr und monatlichen Grundpreis nutzen.