Sicherheit

Phisher setzen vermehrt auf Key-Logger-Programme

Spionage-Software registriert Tastatureingaben des Nutzers
Von Björn Brodersen

Phisher versuchen vermehrt, mit neuen Strategien an persönliche Daten von Internetnutzern zu kommen. Nach Angaben des Sicherheitsunternehmen Websense Security Labs werden beispielsweise vermehrt so genannte Key-Logger-Programme zu Datenklau eingesetzt. Dabei registrieren Trojanische Pferde auf infizierten Rechnern die Tastatureingaben der User und senden diese zurück an den Server der Betrüger. Während die Sicherheitsexperten im November und Dezember pro Woche durchschnittlich ein bis zwei neue Keylogger-Varianten identifizierten, waren es im Februar und März acht bis zehn. Die Zahl der Websites, über die der bösartige Code verbreitet wird, stieg im selben Zeitraum von zehn bis 15 pro Woche auf mehr als 100. Bislang sind laut Websense allerdings hauptsächlich portugiesischsprachige Nutzer von der neuen Methode betroffen. Um der Spionagesoftware die Arbeit von Anfang an schwer zu machen, sollten aber auch deutsche Internetnutzer neben Spyware- und Adware-Programmen ein aktuelles Antivirenprogramm aufspielen und eine Firewall installieren.

Da die Internetnutzer immer erfahrener im Umgang mit solch betrügerischen Mails werden, ist damit zu rechnen, dass weitere neue Phishing-Methoden auftreten werden und die Phisher sich weitere Zielgruppen suchen. Insgesamt registrierte die Anti-Phishing Working Group (APWG) 13 353 Phishing-E-Mails im März. Das ist den Angaben zufolge ein Anstieg von rund zwei Prozent gegenüber der Zahl im Februar und fünfmal so viele wie im vergangenen Juli. Die Zahl der Phishing-Websites stieg im März auf 2 870.