Bilanz

Tele2: Übernahmen trüben das Quartalsergebnis

Nachsteuergewinn sank um 7,3 Prozent
Von Björn Brodersen

Bedingt durch die Übernahmen des österreichischen Telekommunikationsanbieters UTA [Link entfernt] und Tiscali Dänemark fiel das Geschäftsquartal des schwedischen Telekomunikationsunternehmens Tele2 schwächer aus als erwartet. Zwar kletterte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 11,6 Milliarden schwedische Kronen (SEK) bzw. umgerechnet 1,27 Milliarden Euro, doch das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) fiel um 7,3 Prozent auf umgerechnet 153 Millionen Euro. Der Nachsteuergewinn sank nach Unternehmensangaben gegenüber dem Vorjahresquartal um fast 29 Prozent auf 483 Millionen SEK bzw. 52,8 Millionen Euro.

Neben Kosten für die Integration der übernommenen Unternehmen, die alleine für die UTA umgerechnet rund 200 Millionen Euro betrugen, machte Tele2-CEO Lars-Johan Jarnheimer vor allem die Anmietung von Leitungskapazitäten (TAL) sowie UMTS-Zahlungen für das Ergebnis verantwortlich. Die Zahl der gewonnenen Neukunden gab gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte nach und lag von Anfang Januar bis Ende März bei 825 000. Im ADSL-Bereich besitzt das Unternehmen, das das schnelle Internet in insgesamt neun europäischen Ländern anbietet, rund 600 000 Kunden. In Deutschland tritt Tele2 als Festnetz- und Schmalband-Internetanbieter auf.

In Frankreich hat Tele2 mit dem Mobilfunknetzbetreiber Orange ein Abkommen geschlossen, das den Schweden erlaubt, wie schon in Österreich auch dort als virtueller Netzbetreiber aufzutreten. Ähnliche Pläne hegt Tele2 auch für die Schweiz. Der Start des ersten eigenen City-Netzes in Zürich ist für den Sommer vorgesehen. Allerdings fehlt immer noch ein Roaming-Partner, um ein landesweites Mobilfunkangebot zu lancieren.