Ratgeber

Nett sein im Netz

Der Knigge für das Surfen im Internet
Von Björn Brodersen

Was für das Leben allgemein gilt, hat auch beim Surfen im Internet Bestand: Wer mit anderen Menschen kommuniziert, sollte sich an bestimmte Verhaltensregeln halten. Auch wenn das World Wide Web von vielen Nutzern als eine Art Freiraum gehalten wird, sollte man sich immer darüber im Klaren sein, dass man auch dort durch unhöfliches Verhalten oder rüdes Auftreten andere Leute vor den Kopf stoßen oder gar verletzen kann. Einen hilfreichen Leitfaden stellt die so genannten Netiquette dar. Der Begriff umfasste ursprünglich Verhaltensempfehlungen für das Usenet und wird inzwischen allgemein für Verhaltensregeln im Internet verwendet. Wir fassen für Sie die wichtigsten Verhaltensregeln zusammen.

Der erste Eindruck

Wie Sie sich konkret verhalten, hängt natürlich davon ab, wo Sie sich gerade im Netz bewegen. Beiträge in einem von PC-Gamern genutzten Forum sehen sicherlich anders aus als eine E-Mail an einen Geschäftspartner. Dennoch sollte beim Verfassen von Texten jeder Art immer die Maxime vornan stehen, den Austausch der User auf eine verträgliche Art zu bereichern. Auf Beleidigungen und andere Auswüchse sollte wie im Umgang miteinander auf der Straße verzichtet werden. Wer sich nicht sicher ist, wie er sich in bestimmten Bereichen zu verhalten hat, informiert sich zunächst über die dort herrschenden Regeln oder beobachtet erst einmal in Chats oder Foren die Beiträge der anderen Besucher. Die wichtigste Regel des Netz-Knigges lautet: Denken Sie immer daran, dass auf der anderen Seite auch ein Mensch sitzt.

Nutzen Sie als privater User auf keinen Fall das Internet zum Verbreiten illegalen Materials, als Werbeforum, zum Ausfechten persönlicher Streitigkeiten oder als Plattform ihrer politischen Ansichten. Bemerken Sie selbst ein ungebührendes oder ungeschicktes Auftreten eines Surfers, weisen Sie diesen freundlich auf sein Fehlverhalten hin - es könnte sich um einen Newbee handeln, der sich aus Unkenntnis und nicht bewusst so verhält. Häufen sich diese Fehltritte, informieren Sie darüber den Administrator der jeweiligen Website.

Dass im Internet viel Schindluder getrieben wird, ist kein Geheimnis. Deshalb sollten Sie von vornherein nicht nach persönlichen Daten anderer Nutzer fragen, wenn diese Angaben nicht - beispielsweise für die Abwicklung von Geschäften - zwingend erforderlich sind. Haben Sie doch Daten anderer Nutzer erhalten, behandeln Sie diese stets vertraulich: Geben Sie beispielsweise keine E-Mail-Adresse an Dritte weiter oder versenden den neu entdeckten Cartoon mit offen einsehbarem Verteiler an sämtliche Kontakte in ihrem Adressbuch. Nicht jeder Bekannte freut sich über diese Aufmerksamkeiten, denn er hat wahrscheinlich schon genug mit "regulärem" Spam zu kämpfen.