Überblick

Ein Monat neue T-Com-Tarife: Wie reagiert der Wettbewerb?

Kaum Bewegung im Call-by-Call-Bereich
Von Thorsten Neuhetzki

Am 1. März hat die T-Com ihre neuen Tarife auf den Markt gebracht. Mit der Einführung wurden nicht nur die Gesprächspreise im neuen Standardtarif Call Plus gegenüber dem bisherigen Standardtarif deutlich günstiger, sondern es wurden auch Sprachflatrates eingeführt. Nach etwas mehr als einem Monat ist es nun an der Zeit, Bilanz zu ziehen: Wie haben die Mitbewerber auf die neuen Tarife reagiert und wo sollte man besser auf die neuen T-Com-Tarife zurückgreifen?

Der Vollanschlussanbieter Versatel hat seine Tarife für Neukunden auf die Call Plus-Tarife angepasst. Bestandskunden telefonieren weiterhin mit den alten, teureren Tarifen. Effektiv bedeutet diese Anpassung für Neukunden eine Ersparnis von monatlich 3,99 Euro gegenüber den vorherigen Preisen, da Kunden, die günstiger telefonieren wollen, das Sprachmodul national plus nicht mehr buchen müssen. Weitere Änderungen gab es bei dem Anbieter nur im DSL-Bereich.

Reaktion der Mitbewerber vor allem im Pre-Selection-Markt

Arcor hat für seine Pre-Selection-Kunden im März eine Tarifoffensive angekündigt. Unter dem Namen Telefon-Flat führte das Unternehmen Anfang dieser Woche einen Pauschaltarif für monatlich 25 Stunden Festnetztelefonie ein. Der Preis von 19,95 Euro ist jedoch für die Kunden nicht wirklich attraktiv. Bei voller Ausschöpfung kommt man auf einen Minutenpreis von knapp über 1,3 Cent pro Minute, Kunden die mehr telefonieren, werden mit 3 Cent pro Minute zur Kasse gebeten. Wer wirklich viel telefoniert, investiert die knapp 20 Euro besser in eine VoIP-Flatrate, die etwa von nikotel, Tiscali, sipgate oder seit gestern auch von AOL angeboten wird, oder wechselt mit seinem DSL-Anschluss zu 1&1 und bucht die VoIP-Flatrate für 9,99 Euro. Lediglich für Kunden, die kein DSL bekommen, annähernd zwischen 20 und 25 Stunden monatlich telefonieren und die laufend wechselnden Call-by-Call-Nummern meiden wollen, kann der neue Tarif interessant sein.

Tele2 hat als Pre-Selection-Anbieter auf den neuen XXL-Tarif der T-Com reagiert und seinen seit Anfang dieses Jahres bestehenden XtraXtraLarge-Tarif seit 1. April in der Grundgebühr gesenkt. Statt bisher 8,99 Euro zahlen die Kunden nun 6,95 Euro monatlich, um an Samstagen und Sonntagen ohne Blick auf die Uhr ins deutsche Festnetz telefonieren zu können. Im Vergleich zur T-Com sparen die Tele2-Kunden somit monatlich 2,05 Euro.

Call by Call inzwischen teilweise deutlich teurer als T-Com

Im reinen Call-by-Call-Markt gab es hingegen kaum Bewegung. Während die T-Com für ihre Ortsgespräche nun im Standardtarif je nach Uhrzeit zwischen 1,5 und 3,9 Cent pro Minute berechnet, sind es im Call by Call zwischen 0,95 und 1,38 Cent pro Minute. Jedoch hat noch kein Mitbewerber versucht, die Ortsnetz-Flatrate XXL Local nachzubilden. Auch im Vollanschlussbereich gibt es kein vergleichbares Produkt. Gleiches gilt auch für die Teilzeitflatrate XXL Freetime. Vollanschlussanbieter bieten entweder netzinterne kostenlose Gespräche oder echte Flatrates an. Diese sind unter anderem bei HanseNet, Versatel, Arcor, NetCologne und Tropolys erhältlich.

Einige Call-by-Call-Anbieter sind sogar deutlich teurer als die T-Com in ihrem neuen Standardtarif. So berechnet etwa Startec (01094) zur Hauptzeit 7,9 Cent pro Minute für ein Ferngespräch. Bei prompt (01055) und Ventelo (01040) sind es 8 Cent pro Minute, bei Arcor (01070) und Talkline ID (01050) sogar 9,2 Cent pro Minute. Zum Vergleich: T-Com berechnet im Call Plus-Tarif 4,9 Cent pro Minute.