edition N

Brüssel und Microsoft: Neuer Name für Betriebssystem

EU-Kommission: Wettbewerbsstreit damit nicht beigelegt
Von Marie-Anne Winter mit Material von AFP

Im Streit zwischen dem US-Softwareriesen Microsoft und der EU-Kommission haben die beiden Parteien einen kleinen Schritt riskiert: Sie haben sich auf einen Namen für die neue Windows-Version geeinigt, die das Unternehmen in den kommenden Wochen auf den Markt bringen will. Microsoft habe verschiedene Bezeichnungen angeboten, darunter einen mit dem Zusatz "N", wie ein Unternehmenssprecher gestern sagte. Die neuen Versionen ohne Media Player sollen demnach nun "Windows XP home edition N" für Heimanwender und "Windows XP professional edition N" für Firmen heißen. Im Wettbewerbsstreit mit Microsoft hatte die EU-Kommission eine Version des Betriebssystems gefordert, die nicht automatisch an den Windows Media Player gekoppelt ist.

Im März 2004 verhängte Brüssel eine Geldbuße in Höhe von 497,2 Millionen Euro gegen Microsoft, weil das Unternehmen mit seiner dominierenden Marktstellung den Wettbewerb behindert habe. Der von Bill Gates gegründete US-Konzern hatte das Bußgeld im vergangenen Dezember unter Vorbehalt bezahlt.

Die jetzt erfolgte Einigung über den Windows-Namen betreffe jedoch nur einen Klagepunkt und löse nicht den ganzen Wettbewerbsstreit, der sich nicht nur auf die Namensgebung beschränke, teilte Jonathan Todd mit. Er ist der Sprecher von Wettbewerbskommissarin Neelie Kroesdie.