Rückblick

Das waren die CeBIT-Highlights

UMTS/HSDPA, DSL, VoIP, WiMAX - alles wächst zusammen
Von Björn Brodersen

Neue Produkte aus dem klassischen Breitband-Bereich waren dagegen auf der CeBIT kaum zu sehen. Hier beherrschen momentan der Kampf um Marktanteile sowie der Ausbau der DSL-versorgten Gebiete die Schlagzeilen. So riefen das Bundesministerium [Link entfernt] für Wirtschaft und Arbeit, die Initiative D21 und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in Hannover auf einem so genannten Breitbandgipfel eine "Breitband-Offensive" aus: Noch vor dem Jahr 2010 soll die Hälfte der privaten Haushalte in Deutschland über einen Hochgeschwindigkeits-Anschluss zum Internet verfügen. Auch die City- und Regio-Carrier, die über eigene Netze verfügen, wollen in den kommenden zwei Jahren rund 700 neue Ortsnetze erschließen und damit einen großen Beitrag zur schnelleren und höheren Verbreitung der Breitband-Technologie in Deutschland leisten.

Doch neben dem Ausbau der nationalen Infrastruktur wurde auf der CeBIT auch die Erhöhung der Bandbreite durch das neue Verfahren ADSL2+ diskutiert. ADSL2+ ermöglicht Download-Raten von bis zu 25 MBit/s über etwa einen Kilometer Entfernung, auch die Reichweite von DSL lässt sich durch den Einsatz von ADSL2+ um bis zu 600 Meter gegenüber älteren DSL-Standards erweitern. Noch in diesem Jahr will die T-Com einen "Highspeed Pur"-Piloten starten und bei diesem Pilot-Projekt Hochgeschwindigkeitsanschlüsse mit bis zu 25 MBit/s realisieren. DSL-Anschlüsse mit 6 MBit/s gibt es bereits in diesem Jahr von der T-Com, Versatel und Arcor.

Technik-Konvergenz: Alles wächst zusammen

DVB-H auf dem Siemens-Abspielgerät Mehr Bandbreite wird nötig, da die verschiedenen Lebens- und Technik-Bereiche immer mehr zusammenwachsen. Ob nämlich das neue VoIP-Handy iP1 von freenet, Mobilfunkgeräte, die wie Samsungs V770 immer mehr zu digitalen Kameras mutieren, Fernsehen auf dem Handy via DVB-H, das Vodafone auf einem von Siemens hergestellten Abspielgerät zeigte, oder die Planungen zu Triple-Play-Angeboten - Konvergenz war das umfassende Thema der diesjährigen CeBIT. Ausdruck des Zusammenwachsens der verschiedenen Techniken ist das T-Com-Haus in Berlin, das in einer abgespeckten Version auch auf dem Messegelände in Hannover zu sehen war. Das Rückgrat des Hauses stellt ein T-DSL-Internetanschluss dar. In Kombination mit der Funktechnologie WLAN soll die Technologie Hausbewohnern zukünftig ganz neue Anwendungen ermöglichen, die über einen PDA oder ein DECT-Telefons gesteuert werden. Auch Siemens arbeitet unter dem Begriff serve@home an der Vernetzung von PC und Hausgeräten und hat mit Gigaset Home Control" ein System vorgestellt, mit dem sich zukünftig die gesamte Haustechnik steuern lassen soll. Gigaset-WLAN-Kamera von Siemens

Eines ist sicher: Die fortschreitendes Konvergenz wird neben anderen Lebensbereichen auch den Telekommunikationsbereich stark verändern - neue Technologien wie WiMAX werden da keine Ausnahme bilden. Anbieter wie freenet und 1&1 treiben das Zusammenwachsen von Internet und Telefonie schnell voran und setzen die klassischen Telefonie-Anbieter stark unter Druck. Für die Kunden kann das nur gut sein, denn viel Wettbewerb bringt in der Regel sinkende Preise. Davon war auf der weltgrößten Computermesse allerdings noch nicht die Rede, hier ging es zunächst nur darum, die technischen Möglichkeiten aufzudecken.