Ratgeber

Was tun, wenn das Handy weg ist?

So können Sie Ihren Schaden begrenzen
Von Julia Scholz

Mobilfunkprovider im Internet Sehr unterschiedlich fällt das Informationsangebot zum Vorgehen bei Handyverlust oder Diebstahl auf den Internetseiten der einzelnen Firmen aus. Auf schnellem Wege über Suchkriterien wie "Kartensperrung" oder "Verlust" führen die Seiten von E-Plus, T-Mobile und Talkline zu den wichtigsten Informationen. Im Falle von E-Plus erhält der Kunde sogar eine schrittweise Anleitung, in der alle Fragen übersichtlich beantwortet werden.

Auf allen anderen Seiten waren entsprechende Informationen deutlich schwieriger zu finden. Bei einigen Anbietern fanden sich zum Thema Verlust oder Diebstahl neben kaum aufzufindenden Hinweisen in erster Linie Sperrungskosten und ausführliche Versicherungsangebote. mobilcom, tangens und Telco bieten online gar keine Hinweise für diesen Fall. Insgesamt ist das Internetangebot der meisten Mobilfunkanbieter eine Bestätigung der Empfehlung, die SIM-Karte sofort über die Hotline sperren zu lassen. Allein die Suche nach entsprechenden Hinweisen auf den Anbieterseiten ist ungleich zeitintensiver als ein Anruf.

Handyverlust im Ausland

Am größten ist der Schreck bei verschwundenem Handy meist im Urlaub oder auf Reisen, vor allem im Ausland. Die Unkosten, die da durch unbefugte Fremdnutzung entstehen, können durch teures Roaming rasch in die Höhe schnellen. Oft stellt sich dann erst die Frage, wie und wo kann ich meine Karte sperren lassen. Umso schwieriger wird es, wenn man feststellt, dass man wichtige Daten wie Kundenkennwort oder SIM-Kartennummer nicht weiß. Deshalb empfiehlt es sich, vor der Fahrt die Nummer der Sperr-Hotline des Mobilfunkanbieters zu notieren, um im Ernstfall rasch und kostensparend reagieren zu können. Telefonische Auskünfte erst im Ausland einzuholen, kann nicht nur schwierig, sondern auch teuer werden. Ist die Suche im Internet möglich, muss auch dieser Weg nicht unbedingt schnell zum Ziel führen.

Die meisten Anbietern geben für die Durchwahl aus dem Ausland ihre nationale Hotline mit der Deutschland-Vorwahl 0049 oder +49 an. Es ist sinnvoll dies vorher nochmals zu prüfen. Zu 0180-Service-Nummern, die viele Mobilfunkunternehmen als Hotline nutzen, lassen einige Auslandsanbieter keine Anrufe zu. Darauf hat der deutsche Anbieter keinen Einfluss. Gibt es keine alternativen Rufnummern, lohnt es sich einen anderen Anschluss zu probieren oder notfalls per Fax, E-Mail oder Online eine Sperrung veranlassen.

Präpariert für den Ernstfall

Damit sofort eine Sperrung der SIM-Karte veranlasst werden kann, wenn der Verlust bemerkt wird, empfiehlt es sich, die Hotline-Nummer sowie die notwendigen Daten für eine Sperrung auch außerhalb des Handys zu speichern oder zu notieren. Für den Fall, dass ein Hotline-Anruf nicht möglich ist, kann es hilfreich sein, dem Mobilfunkanbieter eine autorisierte E-Mail-Adresse mitzuteilen bzw. gleich bei Vertragsabschluss anzugeben. debitel verzichtet zum Beispiel bei einem eindeutigen E-Mail-Account auf die Übermittlung sensibler Kundendaten, wird die Sperrung auf diesem Wege beantragt.

Um das Risiko einer teuren Telefonrechnung durch Fremdnutzung des eigenen Handys einzuschränken, sollte der SIM-Karten-PIN nicht deaktiviert werden. Damit ist der Missbrauch zumindest bei ausgeschalteten Gerät unwahrscheinlich. Einige Mobiltelefone bieten darüber hinaus noch den Schutz durch eine Gerätesperre. Diese ermöglicht die Einstellung einer PIN-Anfrage, bevor mit dem eingeschaltetem Gerät telefoniert werden kann. Mit der automatischen Einschaltung des Stand-by-Modus oder einer Tastensperre ist ohne vorherige Eingabe eines PIN-Codes auch das Telefonieren bei eingeschaltetem Gerät nicht möglich.

Mittels SIM-Karten-Beschränkung, den einige Handy-Modelle anbieten, kann dem Dieb oder unehrlichen Finder des Handys auch die Nutzung des Gerätes erschwert werden. Ist diese Funktion aktiviert, kann das Mobiltelefon nur mit dieser SIM-Karte genutzt werden. Das bringt das verlorene Gerät jedoch auch nicht zurück.