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Fast fertig: T-Com-Haus am 1. März bezugsbereit

Telekom-Projekt nicht konkurrenzlos
Von dpa /

Fast fertig: Baufortschritt am T-Com-Haus, Stand: 27.02.05 (Quelle: T-Com) Wie bereits berichtet baut die Deutsche Telekom in Berlin ein Musterhaus, um dort modernste Techniken zur Erleichterung des privaten und beruflichen Lebens zu zeigen. Ab Dienstag, 1. März, können Neugierige im sogenannten "T-Com-Haus" einen Blick in die Zukunft des Wohnens werfen.

Das ganze Gebäude soll nicht zu einem reinen Anschauungsobjekt werden, sondern die neuen Telekommunikationstechnologien sollen von interessierten Besuchern in einer möglichst realen Wohnumgebung ausprobiert und angewendet werden. So haben Interessierte die Möglichkeit, für ein paar Tage in dem T-Com-Haus zu wohnen und innovative Telekommunikations-Lösungen selbst zu erleben. Technik-Freaks und Neugierige können sich dafür im Internet [Link entfernt] bewerben.

Erste Eindrücke vorab

Kollegen der Nachrichtenagentur dpa hatten bereits vorab die Möglichkeit, das T-Com-Haus zu besichtigen und einige der technischen Neuerungen zu testen. teltarif wird am Dienstag nochmals ausführlich von der Eröffnung berichten.

Sobald der Bewohner das Haus betritt, schaltet sich automatisch warmes, entspannendes Licht an. Aus der Stereoanlage ertönt klassische Musik. Ein kleiner Bildschirm im Flur zeigt an, welche Anrufe und Emails eingegangen sind, wer an der Tür geklingelt und eine Videonachricht hinterlassen hat. Was klingt wie ferne Zukunftsvisionen, sind bereits heute verfügbare Techniken für das Wohnen der Zukunft.

Von außen wirkt das T-Com-Haus wie ein gewöhnliches Einfamilienhaus. Doch im Inneren ist er mit Technik voll gestopft, die nach den Vorstellungen seiner Planer das private und berufliche Leben der künftigen Bewohner erheblich erleichtern soll. So müssen sie die Jalousien nicht mehr kräftezehrend von Hand hochziehen, sondern können sie per Knopfdruck zentral verstellen. Auch Herd, Waschmaschine und Kühlschrank können sie selbst im Urlaub auf mögliche Schäden überprüfen oder an- und abschalten.

Weitere Musterhäuser

Auch in Duisburg ist das Wohnen der Zukunft bereits zu besichtigen. Seit April 2001 steht dort das vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme errichtete inHaus. Seine Entwickler wollen zeigen, dass alle Bereiche des Lebens sinnvoll technisch gesteuert werden können: Küche, Büro, Bad, Handy, Auto und Computer - alles ist miteinander vernetzt. "Home Automation" oder "intelligentes Wohnen" heißt diese Wohnidee. In der einen Gebäudehälfte wohnen Neugierige für einige Wochen zur Probe, in der anderen arbeiten Physiker, Architekten, Informatiker und Techniker an weiteren Vernetzungsmöglichkeiten.

Wie modernste Technik das Leben vereinfachen soll, ist seit Oktober 2003 auch in einer 130 Quadratmeter großen Wohnung in der Berliner Friedrichstraße zu besichtigen. Im Badezimmer dimmt sich auf Knopfdruck das Licht, und das Badewasser läuft in der gewünschten Temperatur ein. "Das ist Wohnkomfort, nicht Luxus", betont Benjamin Otto. Seiner Firma Intelligent House Solutions [Link entfernt] dient die Wohnung als Demonstrationsobjekt für potenzielle Kunden.

In den USA seien viele dieser Neuerungen bereits normaler Bestandteil des alltäglichen Lebens, sagt Otto. Für die skeptischeren Deutschen ist der Großteil der Ideen dagegen noch Zukunftsmusik. Ottos Kundschaft beschränkt sich deshalb bislang auf eher wohlhabende Kreise - immerhin kostet allein ein technisch perfektes Heimkino mindestens 10 000 Euro. Die Wohnung in der Friedrichstraße ist insgesamt 200 000 Euro wert - nur die Technik ohne Einrichtung.

Dennoch rechnet Otto damit, dass die Nachfrage nach den neuartigen Wohnkonzepten innerhalb der nächsten fünf Jahre kontinuierlich steigen wird. Damit könnten die Preise sinken und auch die Deutschen intelligentes Wohnen zu schätzen lernen, gibt er sich überzeugt. "Das ist wie mit den Handys", sagt er. "Erst denken alle, sie brauchen es nicht. Und wenn sie es dann haben, können sie nicht mehr ohne."