schneller

3GSM: Texas Instruments forciert UMTS-Chips

Massenmarkt im Visier
Von

Rich Templeton, Präsident des Chip-Herstellers Texas Instruments, sieht UMTS heute bereits weiter, als GSM vor zehn Jahren. Jedoch ist der Umstieg von GSM/GPRS zu UMTS nicht einfach. So werden auch für den Chiphersteller Erfahrungen mit dem Erstellen der Systemsoftware immer wichtiger. Die Dienste und Anwendungen werden immer differenzierter, so dass auch in diesen Bereichen (etwa Kameratechnik, Spiele usw.) immer mehr Kenntnisse benötigt werden.

TI hat nach eigenen Angaben im UMTS-Bereich einen sehr guten Start gehabt. Chips von TI sitzen in mehr als 45 ausgelieferten 3G-Handys. Sechs der führenden sieben 3G-Handyhersteller verwenden einen oder beide der zentralen TI-Chips (DSP für Funkmodems bzw. OMAP für Anwendungen). Sogar neun der führenden zehn Hersteller von 3G-Basisstationen setzen auf Technologie von TI.

Aktuelle Innovationen von TI beinhalten:

  • Ein-Chip-Lösung für GSM/GPRS (Muster verfügbar). Hiermit können besonders günstige Handys für Massenmärkte hergestellt werden.
  • Ein-Chip-Lösung für Fernsehempfang (DVB-H).
  • OMAP 2-Anwendungsprozessor, für DVD-Wiedergabe, Hi-Fi-Audio und 3D-Spiele.
Bei der heute vorgestellten Produktserie OMAP-Vox übernimmt die bestehende OMAP-Anwendungstechnologie auch die Aufgaben des Funkmodems. Dadurch kann den Angaben zufolge bestehende Anwendungs- und Modemsoftware von GSM/GPRS-Endgeräten in UMTS-Endgeräte übernommen werden. Nur ergänzende Teile des Codes müssen neu geschrieben und getestet werden. Die Massenproduktion der zugrundeliegenden Chips wird ab dem 3. Quartal erwartet. Muster sind den Angaben zufolge bereits verfügbar.

Mittelfristig wird es sogar Ein-Chip-Lösungen für UMTS geben. Einen genauen Zeitpunkt, wann diese verfügbar sein werden, konnte TI jedoch noch nicht nennen. Derzeit sind die Lösungen noch deutlich zu komplex, um auf einem Chip integriert zu werden.

Bessere Chips auch für Netzwerke

Brian Glinsman, Manager der Gruppe "Wireless Infrastructure" sprach davon, dass es in Japan bereits 9 Millionen Nutzer von 3G/UMTS-Diensten gibt. 99 Prozent der Bevölkerung werden von den Netzen der dritten Generation erreicht. In anderen Ländern, beispielsweise China, steht die Einführung jedoch noch bevor.

Letzten Monat stellte Texas Instruments den DSP-Chip TCI6482 vor. Dieser braucht nur 3 Watt, läuft jedoch mit einer Taktfrequenz von 1 GHz. All die komplexen Berechnungen, die zur Signalumsetzung für GSM, UMTS und folgende Standards benötigt werden, können auf diesem Chip durchgeführt werden. Er wird auf Seite der Ausrüster eingesetzt, um kleinere und effizientere Basisstationen zu bauen. Vor drei Tagen gab TI bekannt, dass Siemens diesen Chip in Mobile Media Gateways einsetzen wird. Diese können bis zu 1 000 Sprachkanäle auf nur einer Karte abwickeln.