unzufrieden

Toll Collect kündigt Kooperation mit Siemens

Konkurrent soll neue OBU-Software entwickeln
Von AFP / Marie-Anne Winter

Der Mautbetreiber Toll Collect hat einem Pressebericht zufolge die Zusammenarbeit mit dem Siemens-Konzern bei der Entwicklung neuer Software gekündigt. Weil die Arbeit von Siemens aus Sicht von Toll Collect nicht zufriedenstellend ausgefallen sei, sollen die neuen Programme für die Erfassungsgeräte in Lkw - die so genannten On Board Units (OBUs) - nun vom Siemens-Konkurrenten OMP entwickelt werden, wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) berichtet.

"Die wollten den Auftrag um jeden Preis, haben sich aber zu wenig ins Zeug gelegt", zitiert das Blatt aus Branchenkreisen. "Es zeigte sich, dass OMP die Aufgabe zügiger und allein erledigen kann." Ein Siemens-Sprecher bestätigte demnach das Ende der Zusammenarbeit bei der Software-Entwicklung.

Siemens war seit 2003 an der Software-Entwicklung für das deutsche Mautsystem beteiligt; im März vergangenen Jahres hatte der Münchener Elektronikriese bekannt gegeben, dass er voraussichtlich die Verantwortung für die Entwicklung der technisch anspruchsvolleren zweiten Phase der Lkw-Maut übernehmen werde. In der zweiten Phase, die am 1. Januar 2006 beginnt, sollen die On-Board-Units durch update-fähige Software automatisch aktualisiert werden, wenn etwa neue Autobahnabschnitte in Betrieb gehen oder die Mautgebühr erhöht wird.

Nun wird das Paderborner Softwarehaus OMP laut FTD allein die rund 500 000 OBUs bestücken, die bis zum Start der zweiten Mautphase in Laster eingebaut sein sollen. Der Siemens-Sprecher habe aber betont, dass sein Unternehmen weiter OBUs bauen und an Toll Collect liefern werde.