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Handy-Trojaner ist kein Trojaner

Fehlerhafter Kopierschutz ist verantwortlich für den SMS-Versand
Von Björn Brodersen

Gestern berichteten wir wie viele andere Medien auch über den angeblichen ersten Handy-Trojaner, den sich Besitzer von Smartphones beim Installieren einer illegalen Kopie des Spiels "Mosquitos" auf ihr Handy laden konnten. Doch das Trojanische Pferd ist gar kein Trojanisches Pferd, sondern ein fehlerhafter Kopierschutz des "Mosquitos"-Herstellers. Das fanden jetzt die Virenexperten von F-Secure heraus. Somit ist es nicht die gecrackte Spiele-Version, die unbemerkt Kurznachrichten an teure Premium-SMS-Nummern von Smartphones mit dem offenen Betriebssystem Symbian OS verschickt.

"Die Funktionsweise war ursprünglich als Kopierschutz-Technik gedacht - es funktionierte nicht wie geplant und die ganze Funktionalität schlug fehl", heißt es in einer Mitteilung auf der Homepage von F-Secure. Zwar sendeten alte, gecrackte Versionen des Spiels weiterhin jeweils eine versteckte SMS-Kurzmitteilung beim Starten des Spiels, doch fallen dafür nicht mehr die Premium-Preise an. Trotzdem entstehen dadurch immer noch Kosten für den Betroffenen, nämlich die normalen Preise für den SMS-Versand. Aktuelle Versionen des Original-Spiels weisen diesen fehlerhaften Kopierschutz nicht mehr auf.

Symbian selbst äußerte sich bislang nicht zu der neuen Entdeckung. Gestern noch wurden auf der Homepage Informationen zu dem vermeintlichen Handy-Trojaner geliefert. Auch wenn sich damit die Meldung des ersten Handy-Trojaners als falsch erwies, bedeutet das nicht, dass Mobiltelefone generell sicher vor Virus-Attacken sind. Allerdings ist eine solche Gefahr momentan sehr gering.