untersucht

Studie: MMS in Deutschland sind zu teuer

Unternehmensberatung Mummert Connsulting rät zu Preissenkungen
Von Thorsten Neuhetzki

Die deutschen Mobilfunkunternehmen verderben sich das Geschäft mit dem SMS-Nachfolger MMS, meinen die Experten von Mummert Consulting. Überhöhte Preise von durchschnittlich 81 Cent pro MMS schrecken die Verbraucher ab. Zudem sind noch zu wenige MMS-fähige Endgeräte in Kundenhänden, so dass Netzwerkeffekte ausbleiben. Die Folge: Statt der erwarteten großen Umsätze rangiert der Dienst beim Nutzer unter "ferner Liefen".

So verschickten die 26 Millionen deutschen Kunden von T-Mobile in 2003 mehr als 11 Milliarden SMS. Die MMS brachte es nur auf einen Bruchteil: 10,8 Millionen Multimedia Messages wurden im letzten Jahr versendet. Eine deutliche Senkung der Tarife ist notwendig, wenn sich ein ähnlicher Erfolg wie bei der SMS wiederholen soll, so eine aktuelle Markteinschätzung der Mummert Consulting AG. In seinen Untersuchungen hat Mummert wohl die aktuelle Preisaktion von T-Mobile, Vodafone und o2 noch nicht berücksichtigt. Noch bis Ende des Jahres kosten MMS bei diesen drei Netzbetreibern 39 Cent - egal wie groß und egal in welches (deutsche) Netz sie verschickt wird.

Megabyte-Preis bei MMS-Diensten bei 12 Euro und mehr

Bei den von Mummert betrachteten MMS-Preisen ist noch Luft nach unten, denn deutsche Verbraucher müssen im Europavergleich besonders tief in die Tasche greifen. Mit durchschnittlich 81 Cent pro MMS zahlen sie am meisten. Am günstigsten sind MMS in Frankreich. Hier muss pro verschickte Multimedia Message im Schnitt weniger als die Hälfte bezahlt werden. Die Multimedia Message ist einer der teuersten Datendienste. So reicht ein Übertragungsvolumen von einem Megabyte für etwa 30 MMS bis 30 kB Größe. Für jede dieser kleinen MMS stellen die deutschen Mobilfunkbetreiber beim netzinternen Versand im Schnitt 39 Cent in Rechnung. Für den Kunden bedeutet das: Bei MMS zahlt er im eigenen Netz für das Megabyte knapp 12 Euro. Bei der Übertragung der gleichen Menge an Daten per GPRS zahlt er deutlich weniger. So berechnet beispielsweise E-Plus seinen Kunden dafür nur etwa drei Euro.

Die MMS könnte das Bindeglied zwischen der aktuellen Mobilfunkgeneration und UMTS werden. Mit ihr kann der Verbraucher langsam an die Multimedia-Fähigkeiten des neuen Mobilfunkstandards herangeführt werden. Vor allem mit Blick auf dessen Einführung sollten die deutschen Telekommunikationsunternehmen daher die Marktsituation der MMS durch Preisnachlässe stärken, so die Empfehlung der Telco-Experten von Mummert Consulting.