3G

E-Plus: Erste Erfahrungen mit UMTS

Drittgrößter Mobilfunknetzbetreiber holt beim Netzbausbau auf
Von Volker Schäfer

Vor wenigen Wochen startete E-Plus als letzter der vier deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber mit der Vermarktung von UMTS-Datendiensten für Geschäftskunden. Ein Privatkunden-Angebot soll noch im Sommer folgen. Einen konkreten Termin gibt es noch nicht. Auf Anfrage haben es zahlreiche Kunden aber schon jetzt geschafft, über die Hotline oder im Shop für ihre bestehenden Verträge so genannte U-SIM-Karten zu bekommen, mit denen man sich neben GSM auch ins neue UMTS-Netz einbuchen kann.

Derzeit ist die UMTS-Nutzung mit Handys bei E-Plus allerdings nur eine technische Spielerei. Neue Dienste, die die schnelle Datenübertragung erfordern, gibt es nämlich noch nicht. Der Multimedia-Service i-mode ist weiterhin nur mit GSM/GPRS-Handys nutzbar. Mit den von uns getesteten UMTS-Telefonen von Motorola, Nokia und Samsung war der Zugriff auf das Portal nicht möglich.

WAP wie vor fünf Jahren

Das WAP-Portal von E-Plus ist im Vergleich zur Konkurrenz regelrecht langweilig. Selbst über den WAP 2.0-Zugang sieht man nur die vor allem textbasierten Schwarz/Weiß-Seiten, wie es sie auch schon vor einigen Jahren gab. Hierfür benötigt man ganz sicher nicht die bei UMTS derzeit mögliche Performance von 384 kBit/s.

Zum Telefonieren reicht das GSM-Netz ebenfalls aus, so dass UMTS bei E-Plus derzeit vor allem für den mobilen Internet- und Intranet-Zugang von Interesse ist. Dieser kann natürlich über eine Laptop-Modemkarte, aber auch mit einem an den PC angeschlossenen Handy hergestellt werden. Letztere Variante hat den Vorteil, dass der Zugang mit dem bestehenden Vertrag und ohne Zusatzkarte möglich ist.

Noch keine Versorgung in kleineren Städten

Wir wollten bei einer Testfahrt durch das Rhein-Main-Gebiet wissen, wie gut die UMTS-Versorgung derzeit schon ist. T-Mobile und Vodafone sind in den Städten weitgehend flächendeckend vertreten, während E-Plus und o2 noch vor wenigen Monaten deutliche Lücken hatten.

Im Raum Hanau war nach wie vor nichts zu sehen, doch schon vor der Stadtgrenze von Frankfurt am Main konnte das 3G-Netz von E-Plus erstmals schwach empfangen werden. Bei einer Fahrt quer durch die Main-Metropole war das Netz nahezu überall zu empfangen - auch innerhalb eines Fahrzeugs und ohne Außenantenne am bei unserer Testfahrt hauptsächlich verwendeten Nokia 6650.