Betrugschutz

Dialer: CNT sperrt bestimmte ausländische Rufnummern

Unseriöse Dialer-Anbieter nutzen zunehmend Nummern exotischer Ziele
Von Marie-Anne Winter

Nachdem es in Deutschland nun verbraucherfreundliche gesetzliche Regelungen mit genauen Anforderungen für Dialerprogramme gibt, die so genannte PremiumRate-Nummern (0190/0900) benutzen, weichen unseriöse Anbieter von Dialern auf Auslandsrufnummern aus und umgehen so die Zuständigkeit der Regulierungsbehörde (RegTP).

Die Verbindungen werden in aller Regel zu exotischen Staaten und Inseln sowie zu Satelliten aufgebaut, was die juristische Verfolgung sehr erschwert. Die in Betrugsfällen ermittelten Rufnummern stammen überwiegend aus den Regionen Elfenbeinküste, Sierra Leone, Sao Tome, Guinea-Bissau, Diego Garcia, Komoren, Nauru, Salomonen, Wallis und Futura, Cook Inseln, Kiribati, Tuvalu und Tokelau. Ebenfalls betroffen sollen auch Destinationen der Satellitenfunkdienste Inmarsat B, Emsat und Turaya sein. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Deutschen Telekom wurden bereits eine Vielzahl missbräuchlich genutzter Rufnummern identifiziert.

Der Telekommunikationsanbieter CNT hat nun Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen gezogen und schützt seine Pre-Selection-Kunden aktiv vor Dialer-Programmen, die unbemerkt teure Verbindungen aufbauen. Seit dem 19. Mai unterbindet CNT Auslandsverbindungen zu bestimmten Destinationen. Der Karlsruher Service-Provider sperrt bestimmte Zielrufnummern in den genannten Zielgebieten und gleicht die Rufnummern regelmäßig mit dem BSI und der Deutschen Telekom ab. Bereits seit März sperrt auch schon die Augustakom in Zusammenarbeit mit den bayerischen Regionalprovidern Nefkom und M"Net solche Nummern. Die drei Unternehmen sprechen sich dabei ab und aktualisieren untereinander die zu sperrenden Nummern.

Verdächtige Rufnummern können dem BSI unter der E-Mail-Adresse dialer@bsi.bund.de mitgeteilt werden. Das BSI gewährleistet eine anbieterübergreifende Bekanntgabe auffälliger Rufnummern.