Nachfolger

Schon getestet: Neuer Hiptop von E-Plus

Nachfolger des Flatrate-Telefons kommt mit WAP-Browser und ist MMS-tauglich
Von Volker Schäfer

Der Hiptop von Danger Bereits auf der 3GSM World in Cannes stellte das kanadische Unternehmen Danger [Link entfernt] im Februar den Nachfolger des Hiptops vor. Das Gerät, das bei E-Plus seit November letzten Jahres im Angebot ist, sei weltweit inzwischen mehrere hunderttausend Mal verkauft worden, war von Danger weiter zu erfahren. Den Nachfolger, der in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen soll, konnte ein interessiertes Fachpublikum am E-Plus-CeBIT-Stand erstmals auch in Deutschland bewundern.

Zunächst fällt auf, dass das Gerät etwas flacher als sein Vorgänger ist. Somit ist der neue Hiptop ähnlich handlich wie ein PDA. Das Display versenkt sich im eingeklappten Zustand ins Gehäuse. Dadurch ist die Tastatur etwas niedriger als beim derzeit noch aktuellen Gerät. Die Tasten machen einen stabileren und hochwertigeren Eindruck als beim alten Hiptop, der Druckpunkt ist deutlich besser. Dennoch ist die Bedienbarkeit beim bisherigen Modell, wo die Tasten kaum gegenüber dem Gehäuse versenkt waren, besser.

Kamera jetzt eingebaut

Auf der Unterseite hat Danger die Digitalkamera nun direkt in den Hiptop integriert. Bislang musste man ein kleines externes Modul nutzen, das mit einem Klinkenstecker an den Hiptop angeschlossen wurde. Dies könnte im praktischen Betrieb eine "Sollbruchstelle" sein, so dass die neue Lösung des Herstellers besser gefällt. Nachteil: Wie bei vielen Handys mit integrierter Digitalkamera ist die Linse völlig ungeschützt und somit vor Kratzern nicht sicher.

Negativ fällt auf, dass auch das neue Modell über einen integrierten, vom Anwender selbst nicht wechselbaren Akku verfügt. Bei intensiver Nutzung reicht eine Akkuladung nur knapp für einen Tag, so dass es wünschenswert gewesen wäre, dass man optional auch einen zweiten Akku nutzen kann.

Wie sein Vorgänger verfügt auch der neue Hiptop über eine Telefonschnittstelle, einen Web-Browser, einen E-Mail-Client und die AIM-Software. Unterschiede - auch im praktischen Einsatz - konnten wir bei einem kurzen Test der teltarif.de-Redaktion nicht entdecken. Das heißt, der Web-Browser ist nach wie vor nicht javafähig, er stellt keine Tabellen dar und Frames nur sehr eingeschränkt.

Das ist allerdings einerseits bei vielen mobilen Endgeräten so. Zum anderen handelte es sich bei dem in Hannover gezeigten Gerät noch um ein Vorserienmodell, so dass es bis zur Markteinführung durchaus noch zu Veränderungen kommen kann.

Mit der AIM-Software kann neben dem AOL Instant Messenger auch ICQ genutzt werden. Wie beim Hiptop 1 werden aber keine Nicknames, sondern nur die ICQ-Nummern der Chat-Partner dargestellt. Das ist etwas unpraktisch, aber immerhin: Es funktioniert und offiziell ist dieses Feature ja überhaupt nicht vorgesehen.

Neu: WAP und MMS

Neben dem Web-Broswer verfügt der neue Hiptop auch über einen WAP-Browser. Dieser funktioniert recht gut. Selbst automatische Seitenaktualisierungen, wie sie zum Beispiel in Chat-Räumen genutzt werden, funktionieren. Die Darstellung der WAP-Seiten erfolgt allerdings nur in einem Fenster und nicht - wie im Web - über den kompletten Bildschirm. Hier wäre wünschenswert, dass man zumindest auf eine Vollbild-Darstellung umschalten kann. Ferner werden WAP-Seiten beim derzeitigen Prototypen nur in Schwarz/Weiß dargestellt, was auch nicht mehr ganz zeitgemäß ist.

Erfreulich ist, dass der neue Hiptop auch MMS-Nachrichten versenden und empfangen kann. Zumindest ist ein entsprechender Menüpunkt vorhanden. In der Praxis testen konnten wir diese Funktion auf der Messe leider nicht. Für E-Plus wäre es wünschenswert, dass Danger auch eine Möglichkeit schafft , i-mode zu nutzen. Ob dies möglicherweise im endgültigen Gerät vorgesehen ist, konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen.

Grundsätzlich macht der Nachfolger des Hiptop einen recht guten Eindruck. Für ein endgültiges Urteil ist es aber eindeutig noch zu früh. Bei den derzeit im Umlauf befindlichen Geräten handelt es sich um Vorserienmuster, die zum Beispiel auch noch nicht über eine deutsche Tastatur verfügen. Ob sich für einen Interessenten das Warten auf den neuen Hiptop lohnt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

MMS braucht man als Hiptop-Besitzer nicht unbedingt, zumal es über den Hiptop möglich ist, Fotos per E-Mail kostenlos zu versenden und zu empfangen. Bliebe der WAP-Browser, der sich mit etwas guten Willen des Herstellers aber sicher auch beim jetzigen Modell noch aufspielen ließe.