Randgespräch

Call-Center-Branche wieder optimistischer - Konkurrenz im Ausland

Deutsche Kunden wollen meist persönlich beraten werden
Von dpa / Hayo Lücke

Die Deutsche Call-Center-Branche blickt wieder etwas optimistischer in die Zukunft. "Der Schrumpfungsprozess ist fast beendet. Wenn die Konjunktur wieder anspringt, werden viele Unternehmen unsere Dienstleistungen wieder stärker in Anspruch nehmen", sagte die Präsidentin des Call Center Forums Deutschland, Ursula Steinmetz, heute in Dortmund.

Nach Aussage von Steinmetz gibt es zwischen 2 000 und 3 000 Call Center in Deutschland; dazu kommen noch zahlreiche Unternehmen mit eigenen, haus-internen Call Centern. Die Branche bietet rund knapp 300 000 Arbeitsplätze. "Genaue Zahlen, auch zum Umsatz gibt es nicht", betonte Steinmetz am Rande der Jahresversammlung des Interessenverbandes.

Den vorsichtigen Optimismus begründete sie damit, dass viele Betriebe ihre Volumina in der telefonischen Betreuung stark reduziert hätten. "Bei einem Konjunkturaufschwung müssen sie Outsourcing in Anspruch nehmen und unsere Dienstleistungen nutzen."

Call Center seien aber keine Wachstumsbranche mehr. Um dem Kostendruck auszuweichen sei bis zu einem gewissen Grad der Einsatz von verbesserten Sprachcomputern möglich. "Die Deutschen wollen aber meist noch persönlich beraten werden."

Eine andere Variante sei das Verlagern der Betriebe ins Ausland, etwa nach Irland, Schottland oder England. Billigere Konkurrenz zeichne sich im Osten ab. "Call Center in Polen, der Slowakei, Ungarn und der Türkei versuchen auf unseren Markt zu kommen", berichtete Steinmetz. Vor allem die Türkei, in der es genügend deutsche Muttersprachler gebe, sei als Wettbewerber ernst zu nehmen.