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Schufa: Handyrechnungen führen junge Leute in die Schuldenfalle

Schufa-Einträge bleiben drei Jahre bestehen
Von dpa / Hayo Lücke

Handyrechnungen und Kleinkredite führen vor allem junge Menschen zunehmend in die Schuldenfalle. Das sind die Ergebnisse einer bundesweiten Untersuchung, die das Kredit- Auskunftsunternehmen Schufa in einem Schuldenkompass zusammengestellt und heute in Wiesbaden präsentiert hat. Insbesondere die 20- bis 24-Jährigen könnten häufig ihre Rechnungen nicht zahlen, sagte der Schufa-Vorsitzende Rainer Neumann. Bei der Tilgung von Krediten hätten vor allem die 20- bis 34-Jährigen Schwierigkeiten.

"Verblüffend ist, dass ein Viertel der Schuldenforderungen innerhalb des ersten Monats nach Meldung zurückgezahlt wird", sagte Neumann. Diese Entwicklung führt er insbesondere darauf zurück, dass vor allem bei jungen Leuten die Eltern oftmals einspringen. "Der Schufa-Eintrag bleibt aber drei Jahre bestehen, so dass man danach Schwierigkeiten hat, etwa einen Handyvertrag abzuschließen."

Auffällig sei auch, dass viele Kredite schon in den ersten neun Monaten nicht mehr bezahlt werden könnten. Dabei liegen knapp 20 Prozent der ausgefallenen Kredite unter 2000 Euro. "Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Prüfungen bei Kleinkrediten oftmals nicht so sorgfältig sind", sagte Neumann.

Die Studie ergab weiter, dass mit Arbeitslosigkeit oftmals die Gefahr von Überschuldung steige. Auch mangelndes Wissen über einfache Finanzfragen wie "Was ist eine Rendite?" stünden im engen Zusammenhang mit Überschuldung. Ebenso zeige sich, dass Menschen mit höherem Bildungsniveau seltener Schulden machten.

Trotz Wirtschaftsflaute und hoher Arbeitslosigkeit habe in den vergangenen drei Jahren die Zahlungsunfähigkeit der Deutschen nicht "signifikant" zugenommen. "Befürchtungen vor einer generellen Überschuldungsgefahr von deutschen Privathaushalten sind zu relativieren", sagte Neumann.